Weihnachten im mittelalterlichen Ambiente

Ein Spektakel der besonderen Art ist der mittelalterliche Weihnachtsmarkt in Mertesdorf - und das schon seit 16 Jahren. Einige Hundert Menschen zog es wieder auf den Platz am Gemeindehaus.

 Unter persönlichem Schutz lädt die Mertesdorfer Ortsbürgermeisterin Ruth Wilhelm (Zweite von links) zur Reise in die Vergangenheit ein. TV-Foto: Dietmar Scherf

Unter persönlichem Schutz lädt die Mertesdorfer Ortsbürgermeisterin Ruth Wilhelm (Zweite von links) zur Reise in die Vergangenheit ein. TV-Foto: Dietmar Scherf

Mertesdorf. (dis) Zum Beginn des mittelalterlichen Weihnachtsmarktes ist es kalt, Schnee treibt über den Platz am Gemeindehaus. Der Verein Forum Gaudi lässt sich dadurch nicht beirren und beginnt "Punkt Uhrschlag elf" mit der Veranstaltung mit der besonderen Atmosphäre.

Ritter Richard von Kibelstein (Herbert Pütz, Reinsfeld) kündet dem Volk hoch zu Ross das Geschehen an. Danach begrüßt auch Marktgraf Rudolf von Werdenberg (Rudi Becker, Vorsitzender Forum Gaudi) das Volk und die Gäste. Zahlreich sind sie trotz der winterlichen Witterungsverhältnisse nach Mertesdorf gekommen.

Angeführt von den Reitern und dem "Veldenzer Aufgebot" betreten der Graf Georg zu Veldenz (Gilbert Haufs-Brusberg, Trier) mit seiner Angetrauten Agnes von Leiningen (Christa Haufs-Brusberg) und die Ortsvorsteherin Ruth Wilhelm den Platz. Ihnen folgen die Mägde und Bauern, Handwerker und Händler, dann die Gruppen "Wanderwind" und "Numidae" sowie die Gaukler und Musikanten.

Wie schon fast Tradition, bieten die Händler und Handwerker an schlichten Holzständen ihre Waren feil. Sie hoffen auf prall gefüllte Geldsäcke der Besucher. Rudi Becker: "An den Tavernen beim Weinbauern duftet es nach heißem heimischen Glühwein, und die Garküchen locken mit Gebratenem aus der gusseisernen Pfanne."

In der Zwischenzeit sorgen die Gaukler und Spielleute, bestaunt vom Volk, mit ihrem Gesang und Schabernack für viel Kurzweil. Becker fordert auf: "Geht hin zu den Spielleuten und singt mit ihnen und tanzt mit den Tänzerinnen!" Unterdessen ist er wieder in die Gegenwart zurückgekehrt und bittet, "die Nachrichtenboten auszuschalten und die Zeit zu vergessen".

Am Nachmittag erwartet die Besucher eine Besonderheit. In einer feierlichen Zeremonie wird Eric von den Niederwalden, im bürgerlichen Leben ist dies der ehemalige Ortsbürgermeister Erich Griebeler, zum Ritter geschlagen. Indessen finden "die Kinder halber und ganzer Schwertlänge" ihr Vergnügen beim Reiten auf des Ritters Rössern und beim Bestaunen der Schafe und Hühner. Langeweile ist ein Fremdwort beim mittelalterlichen Weihnachtsmarkt, und so mancher Gast sagt beim Ruf des Nachtwächters: "So könnte es tatsächlich gewesen sein."

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