Kindertheater Wenn ein Schneemann ein Ei ausbrütet

Trier · Im Weihnachtsmärchen „Jeda, der Schneemann“ in der Tuchfabrik Trier gibt es viel Gefühl, Poesie, Musik und Clownerie.

  Hauptdarsteller und Mittelpunkt   der Geschichte ist Tim O  lrik Stöneberg als Schneemann namens Jeda.

Hauptdarsteller und Mittelpunkt der Geschichte ist Tim O lrik Stöneberg als Schneemann namens Jeda.

Foto: Fabian Pütz-Antony

Es gibt wieder etwas Abwechslung auf der Kleinkunstbühne. „Jeda, der Schneemann“ ist ein liebevoll inszeniertes und mit viel Gefühl dargestelltes Theater-Erlebnis für die ganze Familie. Die rund einstündige Show bedient sich unter anderem an fluoreszierenden Farben, bunten Tierdarstellungen, Musik und auch lustigen Elementen zum Mitmachen für die jungen Zuschauer. Hauptdarsteller und Mittelpunkt der Geschichte ist der überzeugende Tim Olrik Stöneberg in seiner Rolle als Schneemann. 

Wegen steigender Unsicherheit im Zusammenhang mit der aktuellen Corona-Lage und einigen Absagen findet die Vorführung aktuell unter dem 2G+-Sicherheitsgebot im kleinen Saal der Tuchfabrik Trier statt. Im halbvollen Saal mit einem zugelassenen Gesamtkontingent von 60 Zuschauern und etwa 30 anwesenden Eltern und Kindern, war dennoch mehr als genug Platz. Das Tragen eines Mund-Nasenschutzes während des Stücks war nicht zwingend erforderlich. Trotzdem erwähnte ein durch die Lage gezeichneter und sichtlich angespannter Florian Burg bei seiner Ansprache, dass „wir in Anbetracht der Lage froh sein können heute Nachmittag hier sein zu dürfen. Im Geiste bei den Kleinen will ich darauf hinweisen, dass zwar niemand eine Maske tragen muss, aber dass es doch sicherer ist wenn möglichst viele nicht gänzlich darauf verzichten“.

Das Resultat war die strenge Einhaltung aller Sicherheitskriterien und eine spürbare Anspannung, die erst mit dem Beginn des Stücks wieder verflog. Danach fiel das Abschalten jedoch auf einmal richtig leicht.

 Das Ensemble nach der Aufführung.

Das Ensemble nach der Aufführung.

Foto: Fabian Pütz-Antony

Worum geht es, werden Eltern sich vielleicht fragen. Zunächst einmal: Die Kulisse ist ein Strand direkt am Meer. Es ist Sommer und Jeda hat einen Traum, während er tief schlafend in seiner Badewanne am Strand vor sich hin schnarcht und sichtlich das Leben genießt. Schnell wird klar, er will dieses Jahr unbedingt den Sommer erleben. Das sei doch nicht normal, haben die anderen Schnee­männer ihm gesagt. Doch sie sind alle bereits geschmolzen und zu Wölklein geworden, nur ihre Nasen sind noch übrig. Einige hatten doch tatsächlich Auberginen, andere Gurken, oder sogar Teile einer Spielzeug-Autorennbahn als Nase, was dem emotionalen Schneemann ein Graus ist. Für ihn ist nur die Karotte im Schneemanngesicht vertretbar.

Auch für Jeda ist der Sommer nicht gerade ideal, zwar kühlt er sich immer wieder mit Eistee ab, aber die Hitze macht ihm schwer zu schaffen und das Getränk hält nicht ewig. Seine Lieblingsbeschäftigung ist mit Abstand das Fischen. Dabei findet er immer wieder die tollsten Dinge. Eines Tages fischt er jedoch völlig unvorbereitet etwas für ihn bis dato Unbekanntes aus dem Meer –  ein seltsames, riesiges Ei. Schnell stellt der pfiffige Schneemann fest, dass es wahrscheinlich Leben enthält und deshalb nicht zerstört werden sollte. Außerdem bemerkt er, dass es im Gegensatz zu ihm Wärme braucht und ausgebrütet werden muss. Wohl wissend, im Zyklus der Jahreszeiten ein ewiges Comeback zu erleben, kümmert er sich auf­opfernd um das Ei.

Wer wissen will, wie es weitergeht, sollte einen Besuch in der Tufa wagen. Kurz gesagt: „Jeda, der Schneemann“ ist eine kindgerechte Parabel über das Werden und Vergehen aus der Feder von Kinder­versteher Florian Burg. Mit viel Gefühl, Poesie, Musik und Clownerie erleben die Zuschauer auf magische und unterhaltsame Weise, dass ein Ende auch ein Anfang sein kann.

Weitere Aufführungen am 4., 5., 11., 12., 26., 29. und 30. Dezember, jeweils 16 Uhr, sowie am 5., 12. und 18. Dezember, 11 Uhr. Tickets unter info@tufa-trier.de oder Telefon 0651/7182412.

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