Weinforum: Stolz auf die Mosel
Trier · Voller Erfolg für das 17. Weinforum: Mehr als 3000 Besucher nutzten in den Viehmarkt-Thermen die Gelegenheit zu einer Entdeckungsreise durch die Mosel-Region. Erstmals war einer von insgesamt drei Veranstaltungstagen bereits im Vorfeld ausverkauft.
Michael Schulte aus Dortmund ist zum ersten Mal beim Trierer Weinforum - "aber garantiert nicht zum letzten Mal. Der Termin hat künftig Priorität für mich", sagt der 31-jährige Weinfreund aus der Ruhrpott-Biermetropole. Seine Einschätzung "Die Mosel ist das beste deutsche Weinbaugebiet und der Riesling die beste Rebsorte" sieht er beim Forum bestätigt: "Hier wird eine unglaubliche Qualität und beeindruckende Vielfalt geboten."
Genau so haben sich die Veranstalter (Landswirtschaftskammer Rheinland-Pfalz/Weinbauamt Wittlich und Moselwein e.V.) das gedacht: zeigen, was die Mosel kann, diesmal mit Schwerpunkt auf dem Jahrgang 2007. Und das ist mehr als "nur" Riesling. Ob Elbling, Rivaner, Weißburgunder, die Rotweinsorten Dornfelder und Spätburgunder oder exotische Experimente wie Sauvignon Blanc - sämtliche 172 in den Viehmarkt-Thermen angebotenen Weine sowie elf Winzersekte aus 116 Betrieben sind mit Goldmedaillen und ein gutes Drittel zusätzlich mit (Staats-) Ehrenpreisen ausgezeichnet. Für Winzer Gerd Steffen (54) aus Maring-Noviand etwa ist das Forum eine "Pflichtveranstaltung": Zum einen ist er selbst mit einer edelsüßen Auslese vertreten, zum anderen "freue ich mich aus tiefstem Herzen darüber, wie begeistert das Publikum hier ist. Es macht mich richtig stolz, wie sich die Mosel hier präsentiert".
Zum ausgezeichneten Kosten-Nutzen-Verhältnis (die Tickets kosten für den Samstag 25 Euro, für Freitag und Sonntag 22 Euro und gelten als Fahrschein für Bus und Bahn) kommt ein hoher Geselligkeitswert. Je später die Stunde, umso besser die Stimmung. Alkoholgeschwängerte Aggressivität kommt zu keiner Phase auf. Eher weinselige Partylaune.
Die meisten Besucher sind Stammgäste, so wie Johanna Degering aus Igel-Liersberg. Die 49-Jährige testet diesmal ganz gezielt Weine aus Trier und Umgebung, vor allem aus dem Stadtteil Olewig: "Wenn mir etwas besonders zusagt, dann fahre ich zu dem Winzer und kaufe den Wein."
Hinter der Mega-Weinprobe stecken ein hoher Personalaufwand (rund 60 Helfer) und viel Arbeit. "Vier bis fünf Monate Zeit" hat Projektleiterin Jutta Schneider (44) neben ihrem Job als Leiterin der Weinprüfstelle Wittlich in die Forums-Vorbereitung gesteckt. Mit "ernüchterndem" Resultat am Samstag: Schon frühmorgens wurde sie von Anrufern aus dem Bett geklingelt, die noch Karten haben wollten. Doch der traditionell besonders beliebte Forums-Samstag war schon im Vorfeld ausverkauft, und viele Interessierte ohne Karten mussten am Eingang abgewiesen werden.
Für die 18. Forum-Auflage in einem Jahr kündigt Jutta Schneider deshalb eine Änderung an: "Wir werden eine offizielle Ticket-Hotline einrichten. Dann können sich kurz Entschlossene am jeweiligen Veranstaltungstag informieren, ob sich der Weg zu den Thermen am Viehmarkt überhaupt noch lohnt."