Weiße Rechtecke sollen’s richten auf den Schweicher Straßen

Schweich · Bald gibt es feste Parkbuchten in zwei wichtigen Schweicher Straßen. Selbst der Gelenkbus soll die Kurve kriegen.

 Ein gewohntes Bild: Parkende Autos erschweren das Befahren der Feldstraße in Schweich. Im Begegnungsverkehr geht es bisweilen abenteuerlich zu.

Ein gewohntes Bild: Parkende Autos erschweren das Befahren der Feldstraße in Schweich. Im Begegnungsverkehr geht es bisweilen abenteuerlich zu.

Foto: (h_tl )

Schweich Die Stadt Schweich zieht einen Schlussstrich unter das Dauerbrenner-Thema Parken in der oberen Bahnhofstraße und in der Feldstraße. Nachdem es in der Vergangenheit häufig zu Beschwerden gekommen ist - wechselweise von Anwohnern, Autofahrern, Fußgängern und Busfahrern -, wird nun ein Parkkonzept umgesetzt. In beiden Straßen werden feste Bereiche markiert, in denen das Parken erlaubt ist.
In der Bahnhofstraße soll es auf dem Abschnitt zwischen den Einmündungen Langfuhr und Feldstraße 22 Stellplätze geben, in der Feldstraße werden Markierungen angebracht, auf denen maximal 27 Fahrzeuge abgestellt werden können. "Wir wollen ein geordnetes Parken ermöglichen", sagte Stadtbürgermeister Lars Rieger bei der Vorstellung des Konzepts im Bauausschuss. Obwohl das Ergebnis bei beiden Straßen ähnlich ist, waren die Ausgangslagen völlig verschieden: In der oberen Bahnhofstraße hatte das Ordnungsamt der Verbandsgemeinde Schweich ein absolutes Halteverbot angeordnet, nachdem sich Busfahrer beschwert hatten, dass sie nicht mehr gut an den parkenden Fahrzeugen vorbeikommen. Das passte wiederum Anwohnern nicht, weil sie in Nebenstraßen parken mussten und sich die Bahnhofstraße ohne versetzte Autohindernisse trotz Tempo 30 zu einer "Rennstrecke" entwickelte.
Ganz anders in der Feldstraße: Hier gab es weder ein Halteverbot noch andere Restriktionen. Entsprechend wild wurde geparkt. "Erst kürzlich musste der Abschleppdienst gerufen werden, weil ein Bus nicht durchkam", berichtete Stadtbürgermeister Rieger dem Bauausschuss. Dort stellte Dennis Welter vom Trierer Ingenieurbüro Boxleitner das Parkkonzept vor und erläuterte, wie man zu dem Ergebnis gelangte.
Ausschlusskriterien seien Zufahrten und Einmündungen gewesen, sagte Welter. Auch habe man darauf geachtet, dass die Anwohner genügend Platz zum Rangieren haben, wenn sie von oder zu ihren privaten Einfahrten fahren. Auch ausreichende Sichtverhältnisse seien ein Kriterium gewesen, beispielsweise am Fußweg zum Ermesgraben, den auch Schulkinder benutzen.
Ultimativer Test war zum Schluss die Fahrt eines Gelenkbusses. "Die Parkplätze durften die Schleppkurven nicht beeinträchtigen", sagte Welter. Im Regelfall ist es in Bahnhof- und Feldstraße so, dass künftig zwei oder mehr Fahrzeuge hintereinander parken können. Einzelne Parkbuchten sind die Ausnahme. Auf Nachfrage eines Ausschussmitglieds bestätigte der Planer, dass die markierten Blöcke so gewählt worden sind, dass im Bedarfsfall problemlos ein Bus und ein Müllfahrzeug aneinander vorbeifahren können.Meinung

 Die Tage des absoluten Halteverbots sind in der oberen Bahnhofstraße gezählt. Bald entstehen hier Parkbuchten für 22 Fahrzeuge. TV-Fotos (2): Albert Follmann

Die Tage des absoluten Halteverbots sind in der oberen Bahnhofstraße gezählt. Bald entstehen hier Parkbuchten für 22 Fahrzeuge. TV-Fotos (2): Albert Follmann

Foto: (h_tl )

Pragmatisch und kostengünstig
Nun sollen es also aufgemalte Parkbuchten richten. Der neuerliche Versuch, Ordnung in die Bahnhof- und Feldstraße zu bringen, ist vernünftig und schon länger überfällig. Warum in der einen Straße überhaupt nicht mehr geparkt werden durfte, während es in der anderen keinerlei Beschränkungen gab, war ohnehin nicht nachvollziehbar. Schließlich hätte das Argument, dass die Busse gut durchkommen müssen, nicht nur für die obere Bahnhofstraße, sondern auch für die Feldstraße gelten müssen. Die angestrebte Lösung ist pragmatisch und kostengünstig. Ob sie letztlich auch ihren Zweck erfüllt, hängt nicht zuletzt von den Anwohnern ab. Wenn viele Grundstücksbesitzer ihre Fahrzeuge aus Bequemlichkeit dauerhaft auf der Straße statt auf ihren Einfahrten oder Höfen parken, dann bringen auch 50 Stellplätze wenig. Besucher oder Zusteller schauen dann genau so in die Röhre wie jetzt. Kontrollieren kann das niemand, schließlich darf dort jeder parken. Allerdings sollte das Ordnungsamt hin und wieder ein Auge darauf haben, ob die Fahrzeuge auch wirklich innerhalb der Markierungen abgestellt werden. a.follmann@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort