Gastronomie Weißhaus Trier: Das Ende der Durststrecke ist in Sicht

Trier/Schillingen · Aus der für Sommer angekündigten Wiedereröffnung des Traditionslokals wird nichts. Der neue Termin „Anfang 2020“ scheint aber realistisch.

 Während das Weißhaus in Trier weiterhin im Dornröschenschlaf dämmert, hat sich im Außenbereich etwas getan: Die Stadt hat als nicht standsicher eingestufte Bäume fällen lassen.

Während das Weißhaus in Trier weiterhin im Dornröschenschlaf dämmert, hat sich im Außenbereich etwas getan: Die Stadt hat als nicht standsicher eingestufte Bäume fällen lassen.

Foto: Roland Morgen

Es war eine Nachricht, auf die viele Trierer sehnlich  gewartet hatten: Das Weißhaus steht vor der Wiedereröffnung, verkündeten Baudezernent Andreas Ludwig und der potenzielle neue Besitzer Wolfgang Schäfer, Chef der Ifa Gesellschaft für Immobilien (Schillingen) Ende Oktober 2018 in einer gemeinsamen Vor-Ort-Pressekonferenz (der TV berichtete). Angepeilter Neustart-Termin für das seit 2014 verwaiste Traditionslokal: Sommer 2019.

Auch wenn laut Kalender der Sommer offiziell erst am 21. Juni beginnt: Das Traditionslokal dämmert weiter im Dornröschchenschlaf. Nichts deutet darauf hin, dass hier bald Gäste einkehren können. TV-Anfrage im Rathaus: Was ist Stand der Dinge? Die Antwort gibt der Baudezernent: „Jetzt ist alles auf den Weg gebracht. Der Erbpachtvertrag wurde vor wenigen Tagen unterzeichnet. Alles weitere liegt nun in den Händen des Investors.“ Und warum hat es so lange gedauert? „Es waren noch viele vertragliche Details zu klären. Mehr, als wir ursprünglich gedacht haben“, sagt Ludwig.

Der neue Hausherr Wolfgang Schäfer bestätigt die Gut-Ding-will-Weile-haben-Version des Rathauses, ohne ins Detail gehen zu wollen. „Das bleibt unter Vertragspartnern.“ Aber er lässt durchblicken: „Wir haben hart verhandeln und in einigen Knackpunkten nachverhandeln müssen.“

Offensichtlich ist es dabei vor allem ums Außengelände gegangen, um Fragen der Verkehrssicherung und um Zuständigkeiten. Dabei dürfte sich die Ifa durchgesetzt haben. Denn die Stadt Trier hat kürzlich auf eigene Kosten Bäume neben dem Weißhaus gefällt, deren Standfestigkeit sie offenbar anzweifelte.

Nebeneffekt der sich hinziehenden Vertragsverhandlungen: „Der ursprünglich angepeilte Eröffnungstermin ist nicht mehr einzuhalten“, bedauert der 62-jährige Chef der 1993 von ihm gegründeten (Familien-)Unternehmensgruppe, die auf dem Immobilien- und Projektentwicklungssektor, aber auch in der Hotellerie und Gastronomie tätig ist.

Schäfer und seine als Weißhaus-Projektmanagerin fungierende Tochter Daniela Schäfer-­Anell (38) richten nun den Blick nach vorn. In den nächsten Tagen strebe man an, die notwendigen Sanierungsarbeiten mit der städtischen Denkmalpflege abzustimmen. Parallel würden Angebote für die Inneneinrichtung, für die Thekenanlage und die Technik eingeholt. Wenn alles klappe, „könnten im Juli die ersten Baumaßnahmen starten“.

Insgesamt werde es etwa vier Monate dauern, das Weißhaus baulich, energetisch und technisch auf Vordermann zu bringen – und dann ist 2019 auch schon fast vorbei.

„Wir wollen natürlich auch in Sachen Service fit sein. Deshalb gehen wir davon aus, dass unser Eröffnungstermin Anfang 2020 liegt“, blickt Daniela Schäfer-Anell voraus.

Dass dann noch keine Saison für die Außenterrasse auf dem Palliener Plateau mit fulminantem Blick auf Trier ist, spielt aus ihrer Sicht keine Rolle: „Wir glauben, dass das Weißhaus auch im Winter eine Zugnummer sein wird.“

 Alt und (relativ) neu auf einen Blick: Die Villa Weißhaus (rechts) wurde 1823 als Wohnhaus des Trierer Bürgermeisters Wilhelm von Haw auf dem Palliener Felsplateau errichtet. Der Gastro-Anbau (links) stammt aus dem Jahr 1984.

Alt und (relativ) neu auf einen Blick: Die Villa Weißhaus (rechts) wurde 1823 als Wohnhaus des Trierer Bürgermeisters Wilhelm von Haw auf dem Palliener Felsplateau errichtet. Der Gastro-Anbau (links) stammt aus dem Jahr 1984.

Foto: Roland Morgen

Der Erbpachtvertrag mit der Stadt läuft über 45 Jahre. Zu den finanziellen Konditionen äußern sich die Vertragspartner nicht. Bekannt ist hingegen, dass die Ifa-Verantwortlichen rund zwei Millionen Euro investieren wollen, um das Weißhaus wieder zu dem zu machen, was es laut Wolfgang Schäfer einmal war: „Eine Gaststätte, zu der die Menschen regelrecht gepilgert sind.“ Neben den klassischen Kaffee-und-Kuchen-Gästen wolle man Busgruppen ansprechen, Mittagstisch anbieten, Bankette und Firmenveranstaltungen ausrichten. Zu den 200 Plätzen im Inneren kommen in der Freiluftsaison 300 weitere auf der Terrasse.

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