Wellness - wie im Paradies

Seiteiniger Zeit ist neben Fitnessstudio und Fastenkuren auchWellness angesagt. Wellness tut nicht weh, kostet keinen Schweißund soll auch noch an Leib und Seele gesund und schön machen.Typische Slogans, mit denen die Branche wirbt ,sind: Einmal dieSeele baumeln lassen; Zeit und Raum vergessen; wieder zu sichselbst finden; eintauchen in die Welt der Sinne und Sinnlichkeit.Dabei werden Aroma-Kerzen, Ganzkörpermassagen, Entspannungsbäderund eine wohltuende Sauna angepriesen. Körper und Seele sollen inEinklang gebracht werden. Diese Verwöhnkuren versprechen totaleEntspannung und Abschalten vom alltäglichen Stress und derHektik, die unsere Zeit mit sich bringt. Die Slogans könntengenau so gut für "Ferien im Kloster, Exerzitien oderBesinnungstage" stehen. Offensichtlich berühren sich dieWellness-Szene mit der Welt von Religion und Spiritualität. Wofrüher der sonntägliche Gottesdienst für viele Menschen der Ortzum Abschalten war, um der Seele etwas Gutes zu tun und auf dieeigene Beziehung zu Gott zu schauen, scheinen es heute dieseFitness- und Wellnessangebote zu sein. Bei all diesen Angebotengeht es um die Einheit von Körper, Geist und Seele. Sicherlich lassen sich die vielfältigen Angebote, seien es nun die in der Wellnessbranche oder auch die vielen religiösen und spirituellen, die die Kirche anbietet, miteinander kombinieren.

Wir stehen am Beginn der Fastenzeit, einer Zeit, Frühjahrsputz nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich zu machen. Diese Zeit ist eine gute Zeit, sich etwas Zeit für Leib und Seele zu gönnen. Sie lädt dazu ein, durch Heilfastenkuren, Verwöhntage in Wellnesshäusern, aber auch durch Exerzitien im Alltag, Einkehrtage im Kloster, Oasen- oder Wüstentage die Seele baumeln zu lassen und dem Körper eine Auszeit zuzugestehen. Es geht dabei um die Erkenntnis, den Alltagstrott hinter sich zu lassen, eine Zeit für sich und Gott festzumachen, in der die Arbeit ohne schlechtes Gewissen ruhen kann. Es gilt,, eine ganz persönliche Oase zu finden, wo jeder und jede für sich selbst Kraft schöpfen und auftanken kann, ohne große Kraftanstrengungen leisten zu müssen. Ich lade uns alle ein, in dieser Zeit die Bibel einmal öfter zur Hand zu nehmen, sie aufzuschlagen und sich von biblischen Worten und Gedanken treffen zu lassen. Vielleicht gelingt es uns dabei, den reichen Schatz an Lebens- und Glaubenserfahrung aus der Bibel für uns ganz persönlich zu entdecken, um unseren eigenen Weg auf Ostern hin mit Gott neu zu gehen.

Monika Hartmann,

Pastoralreferentin im Dekanat Wittlich

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