Weniger Leistung für mehr Geld

TRIER. Seit dem 1. Oktober gilt das neue Semesterticket für die Studierenden an der Universität, der Theologischen Fakultät und der Fachhochschule Trier. Trotz abnehmendem Leistungsumfang beinhaltet es bis zum Sommersemester 2008 eine Preissteigerung um 25 Prozent auf 92 Euro.

Mit dem neuen Ticket können die Studierenden künftig nur noch die Regionalbahn (RB) und den Regionalexpress (RE) auf der Eifel-, Mosel-, Saar- und Obermoselstrecke sowie zwischen Trier und Igel nutzen. Die Leistungen der Firma Jozi-Reisen wurden komplett gestrichen. Das Ticket, das die Mobilität aller Studierenden sicherstellen soll, wurde seit 1992 zum achten Mal vom Studierendenwerk der Universität ausgehandelt. Schlechte Voraussetzungen für die Preisverhandlungen waren zum einen die hohen Energiekosten, zum anderen sinkende staatliche Fördermittel für den öffentlichen Personennahverkehr. Während die Studenten an den Verkehrsverbund der Region Trier (VRT) rund elf Prozent mehr als bisher zahlen müssen, haben die Bahngesellschaften DB-Fern und DB-Regio eine Preiserhöhung von 36 Prozent verlangt. "Die Idee des Semestertickets ist sehr gut, aber es gibt Unternehmen, denen beim Schielen auf Einnahmenmaximierung etwas der Blick für den Erlös, den sie ohne Ticket hätten, verloren geht. Das belastet den Solidaritätsgedanken erheblich", beklagt Georg Straube, Co-Referent für Ökologie und Mobilität vom Allgemeinen Studierenden-Ausschuss (Asta) der Universität Trier. Ein wesentlicher Schritt für ein transparentes Semesterticket seien dagegen Verhandlungen auf der Basis von realen Nutzerzahlen. Diese Forderung hat das Studierendenwerk nach Ansicht des Asta jedoch ebenso wenig angestrebt wie ernsthafte Gespräche über eine Ticketerweiterung nach Köln und Luxemburg-Stadt. Zufrieden ist man allerdings mit der Abwehr zusätzlicher Kosten für eine Anbindung des Petrisberges über die Sickingenstraße durch die Linie 12. "Die Finanzierung der Anbindung von Wohngebieten ist Aufgabe der Stadt", sagt Straube. Nachdem sich jahrelang trotz zahlreicher Vorschläge der Studierenden nichts bewegt habe, sei nicht einzusehen, dass der Bus für die Anwohner jetzt von den Studenten bezahlt werden solle.

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