Wenn Bäume Gefühle zeigen könnten

Leiwen · Mit ihrem Werk "Menschen verändern Bäume" haben Leiwener Grundschüler auf Landesebene den zweiten Platz beim Kreativwettbewerb "Waldkunst" im Rahmen der Waldjugendspiele gewonnen.

 Stolz präsentieren die Schüler ihre Siegerurkunde des Landes-Kreativwettbewerbs. Hinten Klassenlehrerin Christine Spang. TV-Foto: Björn Pazen

Stolz präsentieren die Schüler ihre Siegerurkunde des Landes-Kreativwettbewerbs. Hinten Klassenlehrerin Christine Spang. TV-Foto: Björn Pazen

Leiwen. Fünf Bäume, fünf Emotionen, eine Idee, ein Preis: Die ehemalige Klasse 3c der Grundschule Leiwen (jetzt 4c) und ihre Klassenlehrerin Christine Spang haben mächtig abgeräumt beim Landes-Kreativwettbewerb der Waldjugendspiele. Vergangene Woche war die ganze Klasse nach Bad Kreuznach gereist, um ihren zweiten Preis abzuholen.
Wie jedes Jahr nahm die Grundschule an den Waldjugendspielen teil, in denen es um Wissen um die heimischen Wälder geht, aber wie schon ein paar Mal zuvor machten sie auch beim Zusatzwettbewerb mit, in dem es um die kreative Beschäftigung mit dem Forst ging.
"Eine Mutter hatte die Idee, doch einmal zu zeigen, wie sich Bäume in verschiedenen Stadien fühlen, wenn der Mensch in das natürliche Leben im Wald eingreift", beschreibt Lehrerin Spang die ersten Schritte. Ein großer Vorteil war, dass der Vater einer Drittklässlerin Waldarbeiter ist - und daher die fünf, jeweils rund 1,60 Meter hohen Baumstämme besorgen konnte. Mit Hilfe der Eltern wurden die Bäume dann bearbeitet und am Grillplatz in Leiwen als "Kunstwerk" aufgestellt.
Die Zukunft der Bäume


Die Kinder machten sich daran, die Gefühle der Bäume auszudrücken - mit unterschiedlichen "Kopfbedeckungen" und Gesichtsausdrücken. Der erste Baum konnte noch völlig unbehelligt vom Menschen leben, hat ein lachendes "Gesicht" und ist mit Moos bewachsen, der zweite hat immer noch seine Rinde und Bewuchs, der dritte schaut schon etwas bedripst - auf seinem "Kopf" thront ein von Menschenhand bearbeiteter Buchsbaum. Der vierte hat schon keine Rinde mehr, seine "Kopfbedeckung" ist ein Brett - und den fünften - eher Kantholz als Baum - ziert ein Fragezeichen, was ausdrücken soll, dass niemand weiß, wie es in Zukunft um die Bäume bestellt ist.
"Wir wollten zeigen, wie der Mensch in den Wald eingreift und die Bäume bearbeitet, es geht um das Thema Mensch und Wald früher, heute und morgen", erzählen die Leiwener Grundschüler. "Wir haben Moos auf den Bäumen platziert, Rindenmulch ausgelegt, die Baum-Augen ausgesägt und angenagelt", beschreiben die Kinder ihre Tätigkeiten.
Und das Gesamtkunstwerk - es steht immer noch am Grillplatz - gefiel der Landesjury sehr gut: "Das aufwendig und liebevoll gestaltete Werk regt zum Nachdenken über das eigene Handeln im Umgang mit dem Wald an. Das Fragezeichen - wie behandelt der Mensch künftig die Natur? - bleibt unbeantwortet", hieß es in der Begründung der Jury, warum die Grundschule den zweiten Platz auf Landesebene, verbunden mit einem Geldpreis von 130 Euro, erhielt.
Das Geld wurde gleich re-investiert, damit die ganze Klasse zur Siegerehrung nach Bad Kreuznach reisen konnte, zudem unterstützte die Ortsgemeinde Leiwen die Siegerfahrt finanziell. Zwei Schülerinnen durften schließlich auf die Bühne, um das Projekt vorzustellen und den Preis entgegenzunehmen. Und nun präsentieren die Viertklässler stolz ihre Urkunde - und werden auch selbst über ihr Projekt für den Volksfreund berichten. Denn sie nehmen gerade am TV-Schulprojekt Mini-KLASSE! teil. BP

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort