Wenn der Borkenkäfer anrückt...

TRIER. (AS) Förster sind als Manager des Waldes in der Natur unterwegs. Was sich in dem grünen Beruf in den vergangenen Jahren getan hat, schildern Förster aus der Region Trier.

Kerstin Bendiks hat ihren Traumberuf gefunden. Als Revierförsterin ist sie für den Weisshauswald zuständig und kümmert sich um 1400 Hektar Wald. Bei Wind und Wetter täglich draußen zu arbeiten, macht der 36-Jährigen nichts aus. "Wir arbeiten im Einklang mit der Natur, und genau das macht den Beruf so interessant", schwärmt sie. Wenn Försterin Kerstin Bendiks morgens um sieben Uhr ihr Büro betritt, bestimmt die Natur, welche Dinge auf dem Programm stehen. Ob Bäume gefällt werden oder die Bänke im Wald renoviert werden müssen, hängt von Jahreszeit und Wetter ab. Fast täglich macht sie einen Rundgang durch ihr Revier im Weisshauswald. "Das wichtigste ist das Auge vor Ort", erklärt Kerstin Bendiks. Wenn den Borkenkäfern der Kampf angesagt werden muss oder eine Eiche dringend der Pflege bedarf, notiert sich die Försterin dies genau. Ihren Mitarbeitern übergibt sie dann die Arbeitsaufträge. Dokumentation am Computer

Nach einem Praktikum als Schülerin hat sich Kerstin Bendiks für ein Studium der Forstwissenschaften entschieden und es vor zwölf Jahren erfolgreich abgeschlossen. Um den Beruf des Försters ausüben zu können, war aber nicht immer ein Studium von Nöten. "Als ich angefangen habe, musste man noch eine siebenjährige Ausbildung absolvieren", erklärt Dieter Heinemann. Der Büroleiter des Forstamts Trier kann auf über dreißig Jahre Berufserfahrung als Förster zurückblicken. Mittlerweile hat sich auch das Aufgabenfeld des Försters verändert. Wer bisher dachte, die Tätigkeit von Förstern beschränke sich auf romantische Streifzüge durch den Wald, wird von Kerstin Bendiks eines Besseren belehrt. Viele Stunden in der Woche verbringt sie am Schreibtisch. "Der Büroanteil ist deutlich gestiegen. Wir dokumentieren alles am Computer", erklärt sie. Allein die Organisation des Baumbestandes füllt etliche Ordner in ihrem Büroregal. Auch die Aufklärung im Bereich des Umweltschutzes ist mittlerweile eine wichtige Aufgabe, der die Förster von heute nachgehen. "Wir versuchen jetzt stärker, das Interesse der Öffentlichkeit am Wald zu wecken", sagt Dieter Heinemann. Auch Försterin Kerstin Bendiks versucht sich im Bereich der Umweltbildung zu engagieren. In der Lehrhütte zeigt sie regelmäßig Kindern und anderen Waldbesuchern, welche interessanten Dinge es im Lebensraum Wald zu entdecken gibt. "Eine wichtige Aufgabe des heutigen Försters ist es, das teilweise zerschnittene Band zwischen Natur und Mensch wieder herzustellen", ist Kerstin Bendiks überzeugt. Förster sind bei jeder Witterung im Wald unterwegs. Ihre Kleidung muss deshalb besonders strapazierfähig sein. Längst schreitet der Förster nicht mehr in einer grünen Uniform mit Hut durch den Wald. Nach wie vor ist eine enge Verbindung zur Natur die wichtigste Eigenschaft, die ein Förster mitbringen sollte. Schließlich findet der Großteil des Berufsalltags an der frischen Luft statt. Die Natur zu pflegen und wirtschaftlich zu nutzen, sind früher wie heute die wichtigsten Aufgaben des Försters. "Wir sind nach wie vor die Polizisten im Wald", sagt Kerstin Bendiks schmunzelnd.

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