Wenn der Chef familienfreundlich ist...

TRIER- Kernscheid. Die Kunstschmiede "Metallgestaltung Apel" ist in Berlin von Familienministerin Ursula von der Leyen mit dem Zertifikat "Beruf und Familie" für familienbewusste Personalpolitik ausgezeichnet worden.

 Klaus Gebert bei der Arbeit im ersten mit dem Prädikat "familienfreundlich" ausgezeichneten Handwerksbetrieb. Foto: Michael Hoff

Klaus Gebert bei der Arbeit im ersten mit dem Prädikat "familienfreundlich" ausgezeichneten Handwerksbetrieb. Foto: Michael Hoff

Handwerkskammerpräsident Rudi Müller gratulierte den Ausgezeichneten vor Ort. "Als wir uns Anfang des Jahres beworben haben, haben wir überhaupt nicht damit gerechnet, nominiert zu werden. Aber dann besuchte uns Peter Bongers von der Firma Reichert aus Süddeutschland und führte in unserem Betrieb Strategie-Workshops durch. Über die spätere Auszeichnung haben wir uns dann natürlich riesig gefreut", schwärmt Alexandra Kuchenbrandt, Mitarbeiterin der Metallgestaltung Apel.Unterstützung des Landes

Das Familienunternehmen, das fünf Mitarbeiter beschäftigt, ist damit der erste Handwerksbetrieb im Raum Trier, der diese Auszeichnung erhalten hat. Seit 1999 werden die Zertifikate "Beruf und Familie" an Unternehmen verliehen, die sich durch familienfreundliche Maßnahmen wie Gleitzeit, Teilzeitarbeit oder Sonderurlaub und Notfallregelungen bei akuten Notfällen in der Familie des Beschäftigten auszeichnen. Die Teilnahme an dem Programm unterstützt das Land Rheinland-Pfalz. Betriebe bis 25 Mitarbeiter werden zu 100 Prozent gefördert, Betriebe über 25 Mitarbeiter zu 50 Prozent. Ziel des Programms ist es, die Interessen von Unternehmen und deren Mitarbeiter in eine wirtschaftlich attraktive Balance zu bringen. Während für die Mitarbeiter die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessert werden soll, können Betriebe ihre Chancen erhöhen, qualifizierte Mitarbeiter zu werben. Alexandra Kuchenbrandt hofft, dass mehr Unternehmen an dem Programm teilnehmen und ein Umdenken stattfindet: "Vielleicht gelingt es uns, mit mehreren kleinen Firmen der Region ein Netzwerk zu bilden. Dann könnte man gemeinsam neue Arbeitszeitmodelle entwickeln und die Kinderbetreuung gemeinsam organisieren."

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