Wenn die Chemie stimmt, funktioniert auch die Freundschaft

Trier · Uni für Zwei heißt ein Patenschafts-Programm, über das das Internationale Zentrum an der Universität Studierende aus dem Ausland und ihre deutschen Kommilitonen zusammenbringt. Auch deutsche Studenten nutzen es, um Kontakte zu knüpfen.

 Yi-Zhen Wu (links) und Sandra Löffler haben sich über das Buddy-Programm „Uni für zwei“ kennengelernt. TV-Foto: Katharina Schmitz

Yi-Zhen Wu (links) und Sandra Löffler haben sich über das Buddy-Programm „Uni für zwei“ kennengelernt. TV-Foto: Katharina Schmitz

Trier. Yi-Zhen Wu aus Taiwan lebt für acht Monate in Trier, um Deutsch zu lernen. Bei einer Feier des Programms Uni für Zwei hatte sie eine Art Blind Date: Zum ersten Mal traf sie dort auf ihre Patin Sandra Löffler. "Wir hatten schon durch E-Mails gemerkt, dass die Chemie stimmt", erzählt Yi-Zhen. Sie hatte über den allgemeinen Studierendenausschuss (Asta) von der Aktion Uni für Zwei erfahren und sich gleich beim Internationalen Zentrum der Universität gemeldet. Nina Güßgen ist seit gut einem Jahr für die Vermittlung der Paare zuständig. "Die Patenschaften zwischen internationalen und deutschen Studenten entstehen mit Hilfe eines Formulars, das die Interessenten ausfüllen." Zusammen mit Julia Schätz gleicht sie Studienfächer und Hobbys der Teilnehmer, "Buddies" genannt, ab. "Sind Übereinstimmungen gefunden, schreiben wir beiden eine E-Mail mit der Adresse des anderen, so dass sie miteinander in Kontakt treten können", erklärt Nina.
Buddy Sandra Löffler war selbst erst seit zwei Semestern Studentin in Trier. "Das Programm ist eine super Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen, die einem noch dazu andere Kulturen näherbringen", sagt sie. "Auch die Freundschaften mit deutschen Studenten, die ich über das Programm kennenlerne, sind eine tolle Sache." Zusammen nehmen Sandra und Yi-Zhen regelmäßig an Spiele-Abenden und Bowling- oder Kneipentouren teil, die Nina Güßgen und Julia Schätz organisieren. Sandra vergleicht das Programm mit einer Art Kontaktbörse. Yi-Zhen ist sich sicher: "Ohne Sandra wäre ich in vielen Situationen sehr hilflos! Sie ist für mich da, wenn ich mich auf Prüfungen vorbereiten muss und geht mit mir in die Stadtbibliothek." Stehen keine Prüfungen an, versucht Sandra das Typische an Trier zu vermitteln. Sie besucht mit Yi-Zhen eine Weinprobe oder das Volksfest und geht mit ihr und anderen Buddy-Paaren wandern.
Im vergangenen Jahr haben sich mehr als 180 Buddy-Paare gefunden. Viele Freundschaften bleiben auch dann bestehen, wenn die ausländischen Studierenden Trier nach einem oder zwei Semestern wieder verlassen. Sollten die Buddies einmal nicht zueinander passen, "dann vermitteln Julia und ich so schnell wie möglich neu", sagt Nina. Doch die meisten sind so zufrieden wie Sandra und Yi-Zhen, die inzwischen mehr verbindet als der gemeinsame Studienort Trier. katz

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