Wenn die Ohren Augen machen

Der Duft von gebrannten Mandeln begrüßte die Kirmesgäste, Musiker begeisterten auf der Bühne und es wurde viel geplauscht: Hunderte feierten am Wochenende die Föhrener Kirmes.

Föhren. Samstagabend auf dem Festzeltplatz in Föhren: Jugendliche drehten mit Autoscootern prickelnde Runden, ein junger Mann versuchte, an der Schießbude für seine Freundin eine rote Rose zu ergattern. Und Anni Altmeier goss Zucker in eine riesige Pfanne, in der Mandeln brutzelten. Die Betreiberin von "Candy-Clown", dem wohl süßesten Stand an der Bartholomäus-Kirmes, war mit dem Start zufrieden. Popcorn, Liebesäpfel, Lebkuchenherzen mit lieben Worten aus Zuckerguss und gebrannte Mandeln waren begehrt.

Aber auch im Festzelt wurde den etwa 500 Besuchern der Abend versüßt. "The New Generation" unterhielt mit Stücken aus Classic, Pop, Musicals und Swing. "Wenn dieses Ensemble die Bühne betritt, werden ihre Augen Ohren machen", hatte der Veranstalter, der Musikverein Föhren, die Formation angekündigt. Die Musiker hielten Wort. Ob mit Stücken aus der Dreigroschenoper oder mit südamerikanischen Klängen, untermalt von exzellenten Streichmusikern, die "neue Generation" begeisterte das Publikum. "Das ist mein Stil: tolle Stimmen und abwechslungsreich", schwärmte Ulli Frein aus Föhren.

Musikalisch war die Kirmes bereits am Freitagabend gestartet: "Alles Banane" spielte vor 400 Musik-Anhängern im Festzelt. "An den vier Tagen ist für jeden etwas dabei", sagte Erich Siebert, Musikvereins-Vorsitzender. Das viele kommen, ist wichtig für die örtliche Vereinswelt. Denn jeder Kirmesbesucher trägt dazu bei, dass der Verein für vier Jahre eine finanzielle Basis hat. Im Rhythmus von vier Jahren richten vier Föhrener Vereine das Traditionsfest aus. 150 Leute halfen in diesem Jahr mit, dass sich die Gäste wohlfühlten und sich amüsierten. "15 kräftige Männer haben am heißesten Tag des Jahres mächtig beim Zeltaufbau geschwitzt", erzählte Siebert von den Vorbereitungen in Eigenregie. Die Mühe wurde belohnt, überwiegend von denjenigen, bei denen die Kirmes Fixpunkt im Terminkalender ist. Das sind vor allem die Föhrener selbst.

"Das Fest hat eine soziale Dimension. Man führt nette Gespräche, trifft alte Bekannte und dazu wird Anspruchsvolles auf der Bühne geboten", sagte Jürgen Reinehr, Ortsbürgermeister von Föhren. Auf den üblichen Kommersabend mit Reden verzichtet man in der Meulenwald-Gemeinde. Musik und Gaudi sind Trumpf. "Wir singen so lange bis auch die letzten Gäste am Bierstand klatschen", tönte es derweil von der Bühne. Die Gäste ließen sich nicht lange bitten. Sie tanzten, klatschten und hatten viel Spaß.

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