Wenn die Sekunde zählt - 25 Teilnehmer tuckern beim Traktorenrennen in Träg über den Feld- und Wiesen-Parcours

Welschbillig · Zum achten Mal hat der Heimatverein Welschbillig-Träg zu dem "anderen Traktorenrennen" eingeladen. Die Spielregel: Genauigkeit geht vor Tempo. Regina Engel und Annemarie Klein landeten mit ihrem Deutz auf Platz eins. Ein Glas Gurken durften sich die Flottesten, Sebastian Zenner und Lorenz Stein, abholen.

 Genauigkeit statt Tempo: die Hauptregel des achten Träger Traktorenrennens. TV-Foto: Katja Bernardy

Genauigkeit statt Tempo: die Hauptregel des achten Träger Traktorenrennens. TV-Foto: Katja Bernardy

Foto: Katja Bernardy (kat) ("TV-Upload Bernardy"

Welschbillig. Tuck, tuck, tuck - der Sound des alten Lanz (D3506 Allzweck) beim Vorglühen des Einzylinder-Glühkopfmotors lässt die Herzen einiger Traktorfans höherschlagen. Das vielfach bewunderte gute Stück ist Baujahr 1951 und gehört heute Gernot Weides aus Welschbillig. "Ich bin von der ersten Stunde an beim Träger Traktorenrennen mitgefahren", sagt der Welschbilliger. Gewonnen hat er noch nie. "Ich war immer zu schnell", erklärt der Lanz-Besitzer.Genauigkeit statt Tempo


Denn bei diesem Wettbewerb, diesmal im Rahmen des 40-jährigen Jubiläumsfestes des Träger Heimatvereins, kommt es nicht auf Tempo, sondern auf Genauigkeit an: Die Teilnehmer haben exakt fünf Minuten und 15 Sekunden Zeit, über den Feld-und Wiesenparcours zu tuckern, und an vier Stationen müssen sie mit einer Wasserpistole einen Becher abschießen. Wer nicht trifft, muss eine Extrarunde drehen.
Michael Hansen aus Träg startet als Erster, es ist kurz nach 14 Uhr am Sonntag. Michael Olk vom Heimatverein gibt das Startsignal. Hansen tuckert los, die Zeit läuft. Auf seinem Schoß sitzt Söhnchen Laurenz, daneben seine Nichte und ein Neffe. Der Familienspaß hat begonnen. An den rotweißen Absperrbändern auf dem frisch gemähten Feld tummeln sich Zuschauer. Sie erfreuen sich am Geknatter und an den Momenten, in denen die Wasserpistolen auf den Becher gerichtet werden.
Auch Joshua und sein Freund Jakob (beide 5) aus Kordel haben Gaudi, sie haben am Steuer eines geparkten Traktors Platz genommen. "Toll, dass man lenken kann", sagt Joshua und fühlt sich augenscheinlich wie die Großen.
Nach rund eineinhalb Stunden steht fest, wer die Nase beim achten Rennen vorne hat: Regina Engel und Annemarie Klein sind die Siegerinnen. Mit einer Zeitabweichung von drei Sekunden und 96 Hundertstelsekunden sind sie der vorgegebenen Zeit mit ihrem Deutz 5006, Baujahr 1960, am nächsten gekommen. Knapp dahinter, mit einer Zeitabweichung von vier Sekunden und 49 Hundertstelsekunden landet Simon Bohr mit seinem Sohn Till auf Platz zwei. Gefolgt von Jürgen Kann und Christina Kann-Kaiser, Zeitabweichung sechs Sekunden und 91 Hundertstelsekunden.
Am schnellsten waren Sebastian Zenner und Stein Lorenz unterwegs. Sie lagen 189 Sekunden daneben und erhielten das obligatorische Glas Gurken.
Gernot Weides hatte mit seinem Lanz wieder nicht gewonnen. Aber sein Traktor war der heimliche Star des Tages und er ohnehin mit dem olympischen Gedanken "Dabei sein ist alles" angetreten.

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