Wenn Happy und Birthday getrennte Wege gehen

Trier · Mit seinem Programm "Der Geschmack der mittleren Reife" hat der 45-jährige aus Koblenz stammende Stand-up-Comedian Johannes Flöck im ausverkauften Kleinen Saal in der Trierer Tuchfabrik (Tufa) den Geschmack seines altersmäßig sehr gemischten Publikums getroffen.

Trier. Um 19.40 Uhr sind die Stuhlreihen im Kleinen Saal der Tufa noch spärlich besetzt. Überwiegend Damen und Herren jenseits der 60 warten, teilweise mit einem Gläschen Sekt in der Hand, auf den Beginn der Vorstellung. Doch langsam füllt sich der Saal, und von zwölf bis 72 ist nun jede Altersgruppe vertreten.
Comedian Johannes Flöck, Metzgersohn aus Koblenz, weiß das genau und fragt eine Zuschauerin prompt nach ihrem Alter. "21", sagt sie. Er gibt zurück: "Ich schwöre dir, hier im Publikum sitzen Männer, die haben Unterwäsche an, die älter ist als du!" Lacher im Publikum, bei Alt und Jung.
Flöck definiert das Älterwerden so: "Wenn Happy und Birthday getrennte Wege gehen." Er plaudert aus seiner eigenen Beziehung mit Pärchenabenden und Diätwahnsinn. "Dank nachlassender Sehstärke sehe ich die Welt mit anderen Augen", sagt er, und auch die schwindende Merkfähigkeit ist ein Thema: "Ich versuche immer, mein fotografisches Gedächtnis abzurufen, aber ich habe keinen Film drin."
Zuschauer Peter Müller (28) aus Trier findet: "Er bringt viele Dinge auf den Punkt, die in jeder Beziehung vorkommen." Und Ingeborg Jobke (70) aus Meckel bemerkt: "Man erkennt vieles wieder."

Flöck bleibt immer nett


Wie viele andere lacht sie an diesem Abend besonders über das Thema Körpersprache. Dazu zieht Flöck alle Register seines mimischen Darstellungsvermögens. Auch die ungelenken Tanzeinlagen des schlaksigen 45-Jährigen bringen das Publikum zum Lachen.
Sein Humor bleibt dabei immer nett, er ist weder bösartig noch zotig. Anschaulich stellt er dar, wie es aussieht, wenn er betrunken nach Hause kommt, und spielt anschließend die weibliche Variante vor. Die 22-jährige Rebecca Müller findet das Programm "super und sehr unterhaltsam". Sie kommt zu dem Schluss: "Für mehrere Generationen interessant." kap

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