Wenn "happy" und "birthday" getrennte Wege gehen

Der Kölner Comedian Johannes Flöck hat durch erfrischende Offenheit in der Tufa sein Publikum begeistert. Er witzelte über die Midlife Crisis und verkorkste Mann-Frau-Beziehungen.

Trier. (def) Der kleine Saal der Tuchfabrik (Tufa) ist randvoll. Die rund 80 Zuschauer warten gespannt auf den lispelnden Comedian Johannes Flöck, der in der Trierer Region noch weitgehend unbekannt ist.

"Ich bin ergriffen von dem vollen Haus", gibt der gebürtige Koblenzer zum Auftakt seiner ersten Show in der Tufa preis. "Eine wirkliche Ehre für mich hier aufzutreten!"

Flöck begeistert das Publikum mit seiner Gestik, Mimik und Intonation. Mit spontanen Interaktionen mit einzelnen Zuschauern gewinnt er schnell die Herzen der Zuschauer.

In seiner Show "Auch Jünger werden älter" setzt sich Flöck als Ü40er mit Witz und Selbstironie mit dem Älterwerden auseinander: "Mit 40 werden die Geschenke andere. Nein, nicht mehr ein Playboy-Abo, sondern die Men's Health. Und morgen dann die Apothekenumschau." Man sei eben in einem Alter angelangt, wo "happy" und "birthday" getrennte Wege gehen.

Das spannungsreiche Verhältnis zwischen Mann und Frau fehlt in Flöcks Show auch nicht. Er trägt aus dem vermeintlichen Tagebuch der Freundin vor. Deren Diätwahn wird durch den Kakao gezogen, Peinlichkeiten aus dem gemeinsamen Sexualleben werden preisgegeben. "Es seien die kleinen Dinge im Leben, über die man sich freue", sage seine Freundin morgens im Badezimmer immer zu ihm. "Nach dem Kaltduschen wohlgemerkt!"

Alltäglicher Irrsinn, drei Zugaben



Auch das moderne Partnerschaftsleben wird zerpflückt: "Vom Lebensabschnittsgefährten zum Tagespartner bis hin zur Fünf-Minuten-Terrine - so sehen Beziehungen doch heutzutage aus!"

Obwohl einige Witze (gewollt) platt daher kommen: Dem Publikum gefällt's. "Bombastisch, wie er es schafft, sich so über sich selbst lustig zu machen!", sagt Hanne Katke aus Trier. "Schön, wie er das Alltägliche auf die Bühne bringt. Man kann sich richtig gut mit ihm identifizieren!", findet Irmgard Löper aus Luxemburg.

Flöck punktet durch gutes Gespür fürs Publikum. Drei Zu gaben muss er geben. "Zwar kein Hexenkessel - aber schon eine recht außergewöhnliche Stimmung", urteilt der Comedian über das Tufa-Publikum.

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