Wenn jetzt Sommer wär'...

"Wenn jetzt Sommer wär'", singt Pohlmann im Radio rauf und runter. Ja, das wär schon was, wenn im August mal Sommer wär: Regenschirm und Jacke zu Hause lassen, sich am Wochenende zum Beachvolleyball-Spielen verabreden, nach Feierabend einfach mal noch kurz ins Freibad gehen.

Ich weiß, es klingt schon ein bisschen surreal. Pohlmanns Lied verführt dieser Tage durchaus zum Träumen, was man denn Schönes mit seiner Freizeit anstellen könnte, würde sich der Sommer dazu bequemen, endlich seinen Job zu machen. Das führt zwangsläufig dazu, nach den Ursachen zu fragen. Wer hat diesen August zu verantworten? Die Sozis? Der Mossad? Oder gar George W. Bush? Oder doch alle zusammen? Auch dieser Fiesling Ahmadinedschad steckt bestimmt irgendwo dahinter. Mir ist es auf jeden Fall zu gefährlich, diese internationale August-Verschwörung aufzudecken. Ich hab keine Lust, auf eine Presse-Reise über Beirut, Bagdad und Kabul zur Endstation Guantanamo geschickt zu werden. Daher lassen wir die Ursachen einfach mal links liegen und beschäftigen uns einfach mal mit den Auswirkungen. Fakt ist: Wo kein Sommer, da kein Hit. Das heißt, in diesem Jahr terrorisiert uns kein nervtötendes, sinnentleertes Gedudel. Im Äther gibt es Abwechslung, man landet beim Radio-Zapping nicht bei genau dem Song, vor dem man auf eine andere Welle geflüchtet ist. Kein albernes Händegezappel und Herumgehüpfe wie bei diesem Ketchup-Song, keine Rumänen, die ihren Song gleich in zwei Versionen auf Westeuropa loslassen. Also ist endlich Schluss mit diesem akustischen Sommergedudel-Terrorismus. So gefällt mir der "War on terrorism". Danke, George! Christian Brunker

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