Wenn Kinder zu Indianern werden

Trotz drückender Hitze hat die fünfte Auflage des Sommerfestes der Karl-May-Freunde wieder mehrere Hundert Besucher zum Freilichtgelände nach Pluwig gelockt. An den zahlreichen Wild-West-Stationen kamen vor allem die Kinder voll auf ihre Kosten.

 Sommerfest der Karl-May-Freunde: Nicolas und Janina Mayer aus Lampaden raten, welche Felle vor ihnen liegen. TV-Foto: Anja Fait

Sommerfest der Karl-May-Freunde: Nicolas und Janina Mayer aus Lampaden raten, welche Felle vor ihnen liegen. TV-Foto: Anja Fait

Pluwig. "So haben wir das hier nicht erwartet", sagt die Osburgerin Gersende Bachelier beeindruckt. "Ich habe nicht gewusst, dass hier echte Tipis aufgebaut werden. Und die vielen Stationen für die Kinder! Wir waren schon beim Hufeisenwerfen und beim Felle-erraten, jetzt geht's weiter zum Federn- und Krallenzuordnen", sagt sie.

Auch die Väter wollen reiten wie Winnetou



Während die Old-City-Liners, eine Formation der Gusterather Tanzgruppe Fantasie, gelungene Westerntänze vorführten, nahmen die kleinen Festbesucher auf gemütlichen Holzsesseln Platz, um Stockbrot zu backen. Sie knüpften unter Anleitung Perlenarmbänder, bastelten sich Traumfänger oder versuchten ihr Glück beim Pfeil- und Bogenschießen. Schlange stehen war beim Pferdereiten angesagt, bei dem auch so mancher Vater die Gelegenheit nutzte, einmal auf Winnetous Iltschi zu sitzen.

Die Festbesucher zeigten sich vor allem von den vielen verschiedenen, hoch interessanten Stationen sowie von der Liebe zum Detail angetan. Malgorzala Thommes, Grundschullehrerin in Kenn: "Meine Kinder kennen Indianer und Co. bislang nur aus Büchern. Das hier ist heute ihre erste Realbegegnung."

Volltreffer also für den Verein, dessen erster Vorsitzender, Ernst Witz, sagt, dass man in diesem Jahr bewusst in die Jugend investiert habe: "Wir haben die Angebote für Kinder deutlich erhöht. Kinder sind unsere Zukunft!"

"Echter" Winnetou tritt persönlich in Aktion



Die brütende Hitze schien weder Besuchern noch den original verkleideten Darstellern etwas auszumachen. Zum Teil geschminkt, zum Teil mit dunklen Perücken auf den Köpfen oder mit schweren perlenbestickten Stoff- und Lederkostümen war neben den erwachsenen Vereinsmitgliedern auch die Karl-May-Jugend mit von der Partie.

Mit viel Spaß brachten sie sich an den verschiedenen Stationen mit ein. Die 13-jährige Tatjana Lansche ist ganz neu dabei und will in jedem Fall bei der nächsten Aufführung 2011 mitspielen: "Die Hitze ist mir egal", sagt sie. "Wenn man so angezogen ist, stärkt das das Gefühl, dazuzugehören."

Und der "echte" Winnetou ließ dann auch nicht länger auf sich warten. Wie beim Originalspiel "Der Sohn des Bärenjägers" traten die Indianer, Trapper und Westmänner wieder in Aktion und ließen Baumanns Farm mittels eindrucksvoller Pyrotechnik noch einmal unter großem Applaus der Zuschauer und mit lautem Getöse explodieren.

Matthias Steuer, erster Beigeordneter der Gemeinde, urteilte strahlend: "Ein gelungenes Pluwiger-Sommer-Wochenende."

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