Wenn Nachhilfe nicht mehr hilft

Trier. (bru) Viele Kinder haben Probleme in der Schule. Das reicht von der so genannten Lese- und Rechtschreibschwäche bis zum Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom. Hilfe bietet eine Einrichtung am Trierer Bahnhof. Das Besondere daran: Die Kinder werden je nach ihren Bedürfnissen gemäß verschiedener wissenschaftlicher Konzepte betreut.

"Schulprobleme sind so individuell wie die Kinder", erklärt Diplom-Pädagogin Katherina Zacharia. Deswegen liege bei ihrer Behandlungsmethode der erste Schwerpunkt auf der Diagnostik. Alleine die vielen Tests der Anfangsphase dauerten rund einen Monat. Ergänzt würden diese noch durch Gespräche, vor allem mit den Eltern; aber bei Bedarf auch mit Lehrern, Kinderärzten, Psychologen, wer auch immer in die Behandlung des Kindes mit einbezogen ist. Aufgeben kommt nicht infrage

"Nur so entsteht ein gesamtheitliches Bild von den Problemen des Kindes - aber auch von seinen Stärken", so Zacharia. "Die meisten Kinder haben einen enormen Leidensdruck. Alle wollen gerne in der Schule gut sein, nicht anders sein als andere. Darum ist es ganz besonders wichtig, zunächst einmal die Stärken des Kindes zu fördern. Mit den ersten Erfolgserlebnissen steigt die Motivation immer weiter. Vor allem darf man nicht vergessen, dass es sich bei den meisten Lernschwächen nicht um mangelnde Intelligenz handelt. Es besteht eine Diskrepanz zwischen der Intelligenz und der Schwäche." Allerdings ist die Behandlung langwierig. "Es handelt sich hierbei nicht um Nachhilfe, sondern um Ursachenbehandlung." Durchschnittlich dauert diese um die 14 Monate mit einem 45-minütigem Treffen pro Woche. "Natürlich schwankt das von Kind zu Kind. Aber diese Sitzungen sind für die Kinder schon sehr anstrengend. Und die Arbeit geht zu Hause auch weiter. Hier ist besonders die Unterstützung von Eltern und Lehrern gefragt." Aus diesem ‚Grund bietet die Pädagogin zusätzliche Eltern-Seminare an. Die Behandlungskosten können auf Antrag vom Jugendamt übernommen werden. Und wenn sich ein Kind nun völlig verschließt und partout nicht mitarbeiten will? Die zierliche Frau lächelt. Dieser Fall sei extrem selten. "Kinder spüren sehr schnell, wenn man ihnen helfen möchte und arbeiten engagiert mit. Bei einer völligen Verweigerung würde ich zunächst alles daran setzen, die Gründe dafür herauszufinden und diese beheben. Denn das Wohl des Kindes steht immer im Vordergrund!" Informationen zur Lerntherapie in der Pädagogisch-Therapeutischen Einrichtung (PTE) in Trier bei Diplom-Pädagogin Katherina Zacharia, Bahnhofstraße 28, und unter Telefon 0651/4367779.

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