"Wenn schon, dann richtig"

"Wenn schon, dann richtig und nachhaltig": Der Wittlicher Maschinenbau-Unternehmer Bernd Clemens übernimmt auch 2008 die Schirmherrschaft über das Trierer Weinfest. Mit dieser Ankündigung überraschte der 48-Jährige bei einem Vorbereitungstreffen zur 59. Weinfest-Auflage (3. bis 6. August).

Trier/Wittlich. Als Weinbaumaschinen-Hersteller Bernd Clemens Anfang Juni von einer Reise aus der Türkei zurückkehrte und die TV-Ausgaben der vorangegangenen Tage studierte, sei ihm der Artikel "Wermutstropfen im Weinglas - Olewiger Winzer haben eine neue Weinkönigin, aber noch keinen Protektor" gleich "direkt ins Auge gesprungen: Das Trierer Weinfest ohne Schirmherrn und deshalb in seiner Existenz gefährdet - das darf doch wohl nicht wahr sein", habe er sich gedacht und gleich Kontakt zu Peter Terges, dem Chef der Winzervereinigung aufgenommen.Protektorat im Doppelpack ist Novum

Resultat: Clemens übernimmt die Schirmherrschaft über die 59. Auflage des Trierer Weinfestes, das traditionsgemäß die Olewiger Winzer in ihrem Stadtteil ausrichten, diesmal vom 3. bis 6. August. Bei der verdeckten Weinprobe im Weingut Peter Schleimer, bei der die Winzer die Rebensäfte bestimmen, die sie beim Altstadt- und beim Weinfest anbieten, setzte der Wittlicher Unternehmer "noch eins drauf". Er wolle auch das 60. Weinfest, das 2008 stattfindet, mit seinem Protektorat unterstützen, kündigte Clemens vor rund 30 geladenen Gäste an. "Das lässt uns einen Stein vom Herzen fallen und bringt uns Planungssicherheit", freute sich Oberwinzer Terges (53) über die frühzeitige Zusage und das Novum: Ein Protektorat im Doppelpack gab es in der fast 60-jährigen Fest-Tradition noch nie. Vor dreieinhalb Wochen hatte die Zukunft der Großveranstaltung, die alljährlich zehntausende Besucher anzieht, noch unter einem großen Fragezeichen gestanden. Dieses Jahr, so orakelte Terges damals, könne man die Veranstaltung notfalls auch ohne Hauptsponsor stemmen; allerdings müsse man dann die Reserven aufzehren und 2008 das Fest womöglich ausfallen lassen.Davon ist nun keine Rede mehr. Damit, dass ausgerechnet ein Wittlicher den Exitus des Trierer Weinfestes verhindert, haben die Olewiger kein Problem: "Das unterstreicht doch die überregionale Bedeutung der Veranstaltung", sagt Terges. Der aus Zemmer stammende Clemens erblickte aber wie so viele Umlandbewohner in einem Trierer Krankenhaus das Licht der Welt. Das Weinfest kennt und schätzt er von zahlreichen privaten Besuchen, und zu Olewig besteht zudem eine berufliche Verbindung: Gemeinsam mit Hans-Peter Bach, dem Vater der amtierenden Trierer Weinkönigin Ursula, war er bereits in Sachen Weinbau in China unterwegs und hält mit ihm ein gemeinsames Patent zur Aromarückgewinnung.Er betrachte es "als Ehre, mit dazu beizutragen, die Traditionsveranstaltung zu sichern", erklärt Clemens. "Erst recht, nachdem ich mit den Verantwortlichen gesprochen und die Weinmajestäten kennen gelernt habe - ein gutes Team, und ich bin sicher, dass wir zwei schöne und erfolgreiche Weinfeste erleben werden."Weinbaumaschinen aus Wittlich in alle Welt

Wie groß sein finanzielles Engagement in diesem und im kommenden Jahr ist, bleibt Geheimnis der Vertragspartner. Terges lässt aber durchblicken, dass die Schirmherrschaft mit "Sonderkonditionen" einhergeht. In der Regel steuert ein Protektor (wie zuletzt die Stadtwerke ) 5000 Euro zum Weinfest-Etat bei.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort