Wenn schon nass, dann richtig!

TRIER. Das Europa-Volksfest in den Moselauen litt am Wochenende unter den "vorgezogenen Eisheiligen", die für eine nasskalte Witterung sorgten. Auch wird in diesem Jahr das Angebot etwas "flach gehalten" – die bekannten Großattraktionen wie Riesenrad und Achterbahnen fehlen.

Wer sich in den vergangenen Jahren dem Volksfest in den Moselauen näherte, wurde schon aus der Ferne von den unübersehbaren und nachts illuminierten Riesenrad begrüßt. Anders in diesem Jahr. Auch der kahle Eingangsbereich lässt die Pracht vergangener Jahre vermissen, als ein Eifelturm im Minaturformat Kunden lockte. Das kulinarische Angebot beschränkt sich auf die üblichen Imbissstände – was keine Kritik an deren Betreibern ist. Dass die Großattraktionen fehlen, begründen die Organisatoren Oskar und Inge Bruch mit Terminüberschneidungen. "Aber für das Europa-Volksfest im nächsten Jahr ist eine große Achterbahn wieder fest eingeplant", sagt Inge Bruch. Die Aufbaustationen von Fahrgeschäften lassen sich planen – doch das Wetter nicht. In diesem Jahr spielt Petrus in den Moselauen nicht mit: Temperaturen, die deutlich unter der 20-Grad-Marke liegen, und das noch gewürzt mit Windböen und ständigen Regenschauern. "Der Auftakt am Donnerstag mit dem Feuerwerk war super, da waren alle Parkplätze belegt", sagt am späten Samstagnachmittag die Wächterin der Stellflächen, die namentlich nicht genannt werden will. Doch nun, gegen 17.30 Uhr, herrscht hier gähnene Leere. Kalter Wind und Regenschauer, an einer Losbude wird eine flatternde Zeltleinwand gebändigt, einige Fahrgeschäfte laufen mit einer Handvoll an Passagieren, obwohl viele das Zehnfache fassen würden. "Was will man bei dem Wetter machen", sagt ein Schießbudenbetreiber, bei dem der jüngere Spross einer Familie seine Treffsicherheit testet. Familien und Jugendliche stellen das Gros der Besucher an diesem frühen Abend. Doch wer Jahrmärkte wegen der Menschenmassen und des Gedränges scheut, der ist an diesem Tag hier richtig: Platz und freier Raum, wohin das Auge schaut. Als sich gegen 19 Uhr eine Wolkenlücke auftut und die Sonne durchscheint, wagen sich einige Mutige auf die Wildwasserbahn – das größte Fahrgeschäft in diesem Jahr. Andere lassen sich auf dem nahezu leeren Top Spin durch die Lüfte wirbeln, und auf der Go-Kart-Bahn drehen drei Nachwuchspiloten ihre einsamen Runden. Wenn Petrus ein Einsehen hätte, würde er wenigstens in den nächsten Tagen an seiner Wetter-Justierschraube drehen. Aber danach sieht es nicht aus.

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