Wenn Tiere die Umwelt retten …

Igel/Trier · Sie sind jung, gescheit und haben jede Menge Fantasie: Mädchen und Jungen aus dem Moselort Igel haben ein spannendes Umwelt-Musical geschrieben. Es wird am 22. Januar in der Tufa in Trier uraufgeführt.

Igel/Trier. "Singen ist ja gut und schön", dachten sich vor zwei Jahren acht Jugendliche des Kinderchors Igeler Singing Kids, "aber wir können mehr." Also wandten sie sich an ihre Leiterin Beatrice Bergér und offenbarten ihr: "Wir wollen ein Musical schreiben." Bergér, die im Jahr 2007 bereits mit 200 Jugendlichen aus dem Kreis Trier-Saarburg und aus Luxemburg das Musical-Projekt "Kaktus" mit großem Erfolg auf die Bühne gebracht hat (der TV berichtete), und andere Mitwirkende unterstützten die kleinen Künstler nach Kräften. Herausgekommen ist ein 90-minütiges Umwelt-Musical mit fetzigen Songs und einfühlsamen Balladen. Das Stück heißt "Die Entzauberung". Es wird am 22. Januar 2012 zum ersten Mal im großen Saal der Tufa zu sehen sein.
"Eine Katze, ein Panther und ein Hund wollen die Welt retten", verrät Silvia Weisgerber (11), "aber die böse Fee hat was dagegen. Sie will, dass die Umwelt dreckig bleibt." Zwei Jahre habe man an der Geschichte geschrieben, "jeden Mittwoch haben wir bis spät abends zusammengesessen und gearbeitet", sagt die Mitautorin stolz. Alle Texte haben die Fünf- bis 14-Jährigen selbst geschrieben, auch Umsetzung und Ausführung liegt in ihren Händen, wobei ihnen professionelle Künstler wie Opernsängerin Beatrice Bergér, Schauspielerin Sandra Karl und Musikerin Iwona Haffke-Celiker helfend zur Seite stehen. Grundgedanke sei, berichtet Chorleiterin Bergér, dass Kinder ihre Gedanken, Gefühle und Träume für eine bessere Umwelt kreativ durch Schreiben, Singen, Tanzen und Gestalten zum Ausdruck bringen können. Deshalb seien auch Grundschulen aus der Region Trier eingeladen worden, an einem Mal- und Schreibwettbewerb rund um die Themen Müllvermeidung und Luftverschmutzung teilzunehmen. Eine Jury wählt die zehn besten Beiträge aus, darüber hinaus sollen alle eingereichten Bilder am Premierentag in der Tufa ausgestellt werden. Auch die besten Kurzgeschichten werden prämiert.
Auf Wunsch der jungen Autoren sollen behinderte Jugendliche in das Projekt eingebunden werden. Deshalb ist eine Zusammenarbeit im Jahr 2012 mit der Schule Maria Grünewald in Wittlich geplant. Damit sich die Jugendlichen ein Bild davon machen können, wie heute Müllbeseitigung und -verwertung funktioniert, nahmen sie die Deponie in Mertesdorf unter die Lupe. Elisabeth Hill vom Zweckverband Abfallwirtschaft im Raum Trier (ART) machte bei einer Führung deutlich, wie der Müll getrocknet und energetisch genutzt wird. Jeden Tag liefern 30 Lastwagen 460 Tonnen Abfälle in der Zentraldeponie ab. Eine interessante Sache, aber wohl kaum so spannend wie der Kampf der Tiere. Ob sie die Menschen wohl vom Bann der bösen Fee befreien und die Umwelt retten können?

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