Wenn Vögel und Schildkröten auf der Bühne stehen

Trier · Zum Frühlingsauftakt haben die Kinder der von Martin Folz geleiteten Chorschule Galyleo eine mitreißende Matinee im Kulturzentrum Tufa Trier veranstaltet. Erst führten die Jüngsten einen schwungvollen Karneval der Tiere auf, dann gingen die Größeren mit einer selbst gestalteten Radio-Show "auf Sendung".

 Die jungen Sänger der Chorschule „Galyleo“ bei ihrem Auftritt mit Schauspieler Peter Singer. TV-Foto: A. Emmerling

Die jungen Sänger der Chorschule „Galyleo“ bei ihrem Auftritt mit Schauspieler Peter Singer. TV-Foto: A. Emmerling

Trier. "Ich bin gespannt, was passiert", sagt Martin Folz vor der Aufführung "Karneval der Tiere" und schmunzelt. Damit spricht er den 200 kleinen und großen Zuschauern im brechend vollen Tufasaal aus der Seele. Denn auch sie sind erkennbar aufgeregt, haben doch ihre Geschwister, Kinder und Enkel seit Oktober für diesen Tag geprobt.
Werk von Saint Saëns


Als sich die zwischen drei und fünf Jahre jungen Sänger der Galyleo-Chorklassen eins und zwei auf der Bühne versammeln, herrscht erwartungsvolle Stille, die aber schon kurze Zeit vom Applaus des Publikums verdrängt wird. Denn ihr Programm bietet Augenweide und Ohrenschmaus in einem. In fantasievollen Tierkostümen spielen die 25 Kinder die Szenenfolge des berühmten Orchesterwerkes "Karneval der Tiere" von Camille Saint-Saëns nach, allerdings ohne die Originalmusik.
Zu den Auftritten der einzelnen Tiergruppen wie Esel, Schildkröten, Vögel, Drachen oder Fische singen sie stattdessen bekannte Kinderlieder. Egal ob Klassiker wie "Der Kuckuck und der Esel", moderne Lieder aus Tabaluga und Rolf Zuckowskis Vogelhochzeit oder gar französisch- und russischsprachige Songs, die Kinder sind mit Elan, Freude und erstaunlicher Disziplin bei der Sache. Peppig und schwungvoll wie ihr von Martin Folz am Akkordeon begleiteter Gesang fallen die Choreographien aus, in denen sie die Tiere hüpfend oder flatternd charakterisieren.
Das besondere Bonbon: Der Trierer Theaterschauspieler Peter Singer gibt als Erzähler einen humorvollen Rahmentext aus den Federn Loriots und Katharina Thalbachs zum Besten. Nach dem ersten Programmteil folgt ein weiterer gelungener Abschnitt in Form einer von zehn "Chor-Teens" selbstständig kreierten Radio-Show.
Nach einem Willkommenslied geht Radio "Galyleo" an den Start. Da gibt es ein Jingle als Senderkennung, ebenso selbst gesungen wie die den Verkehrsnachrichten folgende Umleitungsempfehlung "Über sieben Brücken musst du fahren". Zudem erklingt eine ganze Top-Ten-Hitparade unter anderem mit dem Tote-Hosen-Song "An Tagen wie diesen" oder eine musikalisch illustrierte Außenreportage über den Eifelzoo.
Das ist pfiffig ausgedacht und durch seine stilistische Vielfalt, vom Kinderlied bis zu Rap und Pop, sehr abwechslungsreich. Klar, dass es nach all diesen Leistungen begeisterten Applaus gibt. ae

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