Neumagen-Dhron/Schweich. Der Zeitplan für die freiwillige Fusion der Orte der Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron mit einer oder mehreren Nachbarkommunen nimmt konkrete Formen an. Am 10. Februar 2011 soll der VG-Rat eine Entscheidung treffen. Bürgermeisterin Christiane Horsch sieht es als "realistisches, aber auch ehrgeiziges Ziel", dass die Fusion Anfang 2012 in Kraft tritt.

Nach derzeitigem Stand dürfte es zur Zersplitterung der Kommune kommen. Wie berichtet, zieht es die Trittenheimer in die VG Schweich. Neumagen-Dhron und Piesport wollen einen Zusammenschluss mit der VG Bernkastel-Kues, die Minheimer drängt es zur VG Wittlich-Land.

Folgt der VG-Rat den Wünschen, wird ein Sitzungsmarathon in Gang gesetzt. Für einen Wechsel von Trittenheim nach Schweich würde dies bedeuten: Der VG-Rat, der Schweicher Stadtrat und die 17 Ortsgemeinderäte müssen über die Fusion abstimmen. Die Mehrheit der Parlamente muss für das Zusammengehen sein, und in diesen Orten muss die Mehrheit der 26 000 Bürger der VG Schweich leben. Analog würde es in Bernkastel-Kues und Wittlich-Land ablaufen. Gefragt werden natürlich auch die Ortsgemeinderäte von Neumagen-Dhron, Piesport, Trittenheim und Minheim.

Derzeit verhandeln die Verantwortlichen der VG Neumagen-Dhron mit Vertretern aus Schweich und Bernkastel-Kues. Mit der VG Wittlich-Land werden nach Auskunft von Bürgermeisterin Horsch keine Gespräche geführt. Die Nachbarkommune macht die Aufnahme davon abhängig, dass sie in Bezug auf die Werke (Wasser, Abwasser) kostenneutral ist. Öffentlich werden keine Summen genannt.

Dem Vernehmen nach ist es aber ein Betrag im unteren siebenstelligen Bereich, den die VG Wittlich-Land als Mitgift möchte. Die Nachbarn aus Neumagen-Dhron können die Summe nicht zahlen.

Ein Schreiben aus dem Mainzer Innenministerium macht wenig bis gar keine Hoffnung auf Geld vom Land. Er kenne diesen Brief, sagt Christoph Holkenbrink, Bürgermeister der VG Wittlich-Land. Der Inhalt lasse nur einen Schluss zu: "Die Voraussetzungen für Verhandlungen mit der VG Neumagen-Dhron sind nicht erfüllt." Eine Kostenneutralität sei auch nicht annähernd zu erreichen. Gleichwohl werde sich der Haupt- und Finanzausschuss noch einmal mit dem Thema beschäftigen. Optimistische Töne kommen dagegen von den anderen Verhandlungspartnern. Sowohl Berthold Biwer, Bürgermeister der VG Schweich, als auch Leo Wächter, Beigeordneter der VG Bernkastel-Kues, sind optimistisch, dass die Vertragsverhandlungen zügig über die Bühne gehen. Am 11. November werden Vertreter aus Neumagen-Dhron, Bernkastel- Kues und Schweich und des Innenministeriums über den Sachstand, die Wünsche und das Machbare sprechen.