Wer rastet, der rostet

TRIER. Wirbelsäulen- und Gelenkerkrankungen betreffen große Teile der Bevölkerung. Um über Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten und Therapien zu informieren, veranstaltete die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz mit ihren Kooperationspartnern das 40. Trierer Arzt-Patienten-Seminar.

Seit 1987 decken die Arzt-Patienten-Seminare ein breites Spektrum an Themen ab. Bereits 1992 und 1998 standen Rheuma und physikalische Therapie als Auslöser und Behandlungsmöglichkeit von Gelenkproblemen auf der Agenda. 2001 waren es Wirbelsäulen- und Gelenkerkrankungen. Dass in diesem Jahr ein Seminar zum gleichen Themenbereich angeboten wurde und sich viele Interessierte in der Europahalle einfanden, damit tragen die Veranstalter der Tatsache Rechnung, dass die Statistik 50 Prozent der 35-jährigen Menschen und sogar 100 Prozent der 55-Jährigen und Älteren als Betroffene mit Wirbelsäulen- und Gelenkproblemen ausweist.Knorpelschäden verursachen Schmerzen

Täglich werden die Gelenke in Knie, Wirbelsäule, Hüfte, aber auch Fingern, Füßen, Schulter und Ellenbogen beansprucht. Der Knorpel funktioniert dabei wie ein Stoßpuffer, der den Druck abfedert und gleichmäßig verteilt. Ist der Knorpel geschädigt, wirkt der Druck direkt auf die Knochen und der Patient empfindet Schmerzen. Übergewicht, Leistungssport, zunehmendes Lebensalter, Unfälle und Stoffwechselerkrankungen können zu Verschleiß und Schäden führen. Entzündliche Gelenkerkrankungen oder angeborene Veränderungen sind weitere Faktoren. Dies erläuterte Orthopäde Peter Krapf. Um gesunde Gelenke so lange wie möglich zu erhalten, schlug Krapf prophylaktische Maßnahmen wie viel adäquate, wenig gelenkbelastende Bewegung, ausgewogene Ernährung oder das Tragen von gelenkfreundlichem Schuhwerk vor. Denn es sei wichtig, die Muskulatur zu stärken, anstatt sich bei auftretenden Symptomen in die Inaktivität zurückzuziehen. Professor Thomas Hopf, Leiter der Orthopädischen Abteilung im Brüderkrankenhaus, ging auf Selbstheilungsmechanismen des Körpers ein und erläuterte die möglichen Operationen bei unfallbedingten Knorpelschäden und degenerativen Gelenkerkrankungen durch Prothesen. Ebenfalls aus dem Brüderkrankenhaus informierte Referent Michael Schumacher, leitender Krankengymnast, über Möglichkeiten der Physiotherapie und der physikalischen Therapie. Auf entzündliche Gelenkveränderungen (Arthritis) ging Orthopäde Bernhard Schmitz in seinem Vortrag ein, der die Zusammenarbeit verschiedener Spezialisten und die Bindegliedfunktion von Selbsthilfegruppen unterstrich. Welche Bedeutung die stationäre und ambulante Rehabilitation beim Heilungsprozess hat, dazu lieferte Professor Eckehard Palme von der Edith-Stein-Fachklinik in Bad Bergzabern einen umfassenden Einblick. In einer abschließenden, von Professor Bernd Krönig moderierten Gesprächsrunde diskutierten Betroffene und Angehörige mit den Referenten über die Vorträge. In den Pausen erhielten sie außerdem die Möglichkeit, sich an unterschiedlichen Informationsständen unter anderem von gesetzlichen Krankenkassen, dem Gesundheitsamt Trier, dem Verband für Physikalische Therapie oder dem Verein für Herzsport- und Bewegungstherapie über deren Angebote zu informieren.

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