Wertschätzung für die Dominikaner

Klausen · Fast genau zum Gründungsdatum der Dominikaner wird in Klausen (Kreis Bernkastel-Wittlich), wo seit fast 100 Jahren Dominikanerschwestern und -brüder wirken, das 800-jährige Bestehen des Ordens gefeiert. Rund 350 Besucher kamen in die Wallfahrtskirche.

 Zum 800-jährigen Bestehen der Dominikaner hält Bischof Stephan Ackermann in Klausen den Festgottesdienst. TV-Fotos (5): Christina Bents

Zum 800-jährigen Bestehen der Dominikaner hält Bischof Stephan Ackermann in Klausen den Festgottesdienst. TV-Fotos (5): Christina Bents

Foto: ("TV-Upload Bents"

Klausen. Im Bistum Trier gibt es noch an zwei Stellen Vertreter des Dominikanerordens, zum einen in Koblenz auf dem Arenberg, zum anderen im Wallfahrtsort Klausen. Die Gemeinschaft in Klausen ist klein, aktuell sind dort noch zwei Brüder fest im Dienst, die bei Bedarf, beispielsweise während der Wallfahrtsmonate, Unterstützung bekommen.
1917 kamen die ersten Dominikaner nach Klausen. Es waren Schwestern, die in einem ehemaligen Wirtshaus gegenüber der Kirche einzogen. Bis zum Jahr 2000 lebten, arbeiteten und beteten sie dort, bevor sie nach Vechta zogen. Geistlich begleitet wurden sie damals von Patres ihres Ordens. 1981 zog mit Pater Timotheus Rovers der erste Pater nach Klausen, der sich auch um die Wallfahrt und die gemeindliche Seelsorge kümmerte.
Ein Höhepunkt war 2008 die Gründung des Dominikanerkonventes St. Katharina von Siena, in dem zu dieser Zeit fünf Brüder lebten. Inzwischen gibt es im Wallfahrtsort einen prall gefüllten Terminkalender von Kirchenseite, in dem geistliche Würdenträger, aber auch Menschen aus Unterhaltung und Gesellschaft ihren Platz finden. So will Wallfahrtsdirektor Albert Seul die Menschen wieder mit der Kirche in Kontakt bringen. Zum 800-jährigen Bestehen der Dominikaner hat man Bischof Stephan Ackermann eingeladen, das Pontifikalamt zu halten. In der Messe würdigte er Klausen und Koblenz. Er sagte: "Diese beiden Orte, an denen die Dominikaner im Bistum wirken, sind spirituelle Orte im Bistum, auf die wir nicht verzichten wollen. Sie haben Anziehung und Ausstrahlung und sind Quellorte, an dem die Menschen Glauben schöpfen und verstärken können."
In seiner Predigt, die wie der gesamte Gottesdienst vom Domradio Köln übertragen wurde, sprach er darüber, dass Gott mit jedem Menschen sein Geheimnis und seinen Plan habe. So sei es auch mit Dominikus gewesen, der nicht gut versorgt als Kanoniker seines Bistums gelebt und über den Büchern sitzen geblieben sei, sondern sich für die lebendige Kirche eingesetzt habe. "Glaube ist immer sehr persönlich, aber immer ein Gemeinschaftserlebnis", so der Bischof. Bei den Gläubigen in der voll besetzten Wallfahrtskirche kamen die Botschaften des Bischofs und er selbst gut an.
Margret Dornhoff sagt: "Mir gefällt die schlichte und einfache Art unseres Bischofs. Er spricht sehr sachlich und versteht es, die Inhalte gut verständlich zu transportieren."
Nach dem Gottesdienst nahm Ackermann die Gelegenheit wahr, die Klosterbibliothek zu besuchen. Dabei trug er sich in das Gästebuch der Kirche ein und gönnte sich wegen seiner starken Erkältung einen Schnaps, den Pater Albert Seul aus dem Bestand des Konvents stiftete.Extra

 Ute Marmann, Hotelfachfrau:

Ute Marmann, Hotelfachfrau:

Foto: Christina Bents (chb) ("TV-Upload Bents"
 Marco Brösch, Vorstand der Klosterbibliothek:

Marco Brösch, Vorstand der Klosterbibliothek:

Foto: Christina Bents (chb) ("TV-Upload Bents"
 Hildegard Repplinger, Lektorin:

Hildegard Repplinger, Lektorin:

Foto: Christina Bents (chb) ("TV-Upload Bents"
 Alois Meyer, Ortsbürgermeister:

Alois Meyer, Ortsbürgermeister:

Foto: Christina Bents (chb), unknown ("TV-Upload Bents"

"Durch die Anwesenheit der Dominikaner sind regelmäßige Gottesdienste und der Betrieb der Wallfahrt weiter möglich. Zudem kommen durch sie viele geistliche Persönlichkeiten in den Ort, die Klausen ins Gespräch bringen und neue Sichtweisen aufzeigen." "Ich finde es gut, dass die Dominikaner in Klausen sind, weil die Seelsorge und die Verkündigung des Evangeliums seit dem 13. Jahrhundert mit zu den Kernaufgaben des Predigerordens gehören, und wo ginge das besser als an einem Wallfahrtsort wie Klausen?" "Als 1981 der letzte Bistums priester in den Ruhestand ging, waren wir froh, dass der Orden die Aufgaben übernommen hat. Sonst wäre es fraglich gewesen, ob ein neuer Pfarrer gekommen wäre. Die Spiritualität des Predigerordens spüren die Menschen in den Predigten." "Wir sind froh, dass mit den Dominikanern eine große Kontinuität der Seelsorge am Ort und für die Region sichergestellt ist. Klausen hat sich zum seelsorgerischen Zentrum im Wittlicher Raum entwickelt. Viele Christen aus der Umgebung besuchen die Gottesdienste." chb

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