"Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht", lautet ein altes Sprichwort. Dies gilt ganz sicher im übertragenen Sinne auch für Kunst und Architektur. Was heute im Allgemeinen als schön empfunden wird, können wir an jeder Ecke und in fast jedem Neubaugebiet sehen. Ein Sammelsurium an Grausamkeiten, von qualitätvoller Architektur so weit entfernt wie Fastfood von Sternegastronomie. Immer wieder ist die Rede von Anpassung an die Umgebung, von Traditionen. Welche Traditionen denn bitte? Wie bitte soll man etwa in einem Neubaugebiet bauen, wenn links eine spanische Finka, rechts ein Schwarzwaldhaus und gegenüber ein Blockhaus steht? Die Antwort kann ganz sicher keine hölzerne Finka mit abgeschlepptem Dach sein. Die Antwort kann nur qualitätvolle Architektur sein. Und dem derzeit entstehenden Neubau des Weinhauses Becker kann dies bislang durchaus attestiert werden. Wenn sich im Inneren fortsetzen sollte, was von außen schon zu erahnen ist, wird es sicher seine Freunde finden. Ich persönlich jedenfalls kenne kein außergewöhnliches Restaurant, dass nicht brechend voll ist. Da haben es jene pseudo-barocken Gaststuben, die an jeder Ecke stehen, doch weitaus schwerer. In diesem Sinne freue ich mich schon jetzt auf das "neue" Weinhaus Becker, in dem die gebotene Spitzengastronomie endlich auch den passenden Rahmen finden wird. Der Erfolg wird allen Beteiligten Recht geben. Da bin ich mir ganz sicher! Alexander Behr, Merzig