Wertvolle Ressource Ackerland

Ebenfalls zur geplanten Solaranlage auf der Kenner Sang diese Zuschrift:

Die optische Beeinträchtigung mag für den Naturfreund störend wirken, aber wesentlicher scheint mir der Verlust an Ackerfläche zu sein.

Aus heutiger Sicht ist dies noch unerheblich, da früher genutzte Ackerflächen derzeit brach liegen. Bei einer längerfristigen Betrachtung muss man zu einem gegenteiligen Ergebnis kommen. Im Jahr 2000 stand jedem der sechs Milliarden Menschen eine landwirtschaftliche Nutzfläche von 2500 Quadratmetern zur Verfügung.

Im Jahr 2025 reduziert sich die Fläche bei acht Milliarden Menschen auf 1500 Quadratmeter. Zusätzlich wird der wachsende Fleischkonsum in den asiatischen Ländern einen erhöhten Bedarf an pflanzlicher Nahrung für die Tierhaltung erfordern. Für die Erzeugung von einem Kilogramm Fleisch werden etwa sieben bis zehn Kilogramm Pflanzennahrung benötigt. Auch für die Erzeugung von Biokraftstoffen wird in Zukunft immer mehr Ackerfläche genutzt, da für die Erzeugung von 50 Litern Biosprit 350 Kilogramm Mais geerntet werden müssen.

Ackerland ist eine wertvolle Ressource, die nicht beliebig vermehrt werden kann. Daher sollte auch aus diesem Grund auf die geplante Photovoltaik-Anlage verzichtet werden.

Besser wäre es, die Stromerzeugung dahin zu verlagern, wo die Sonne intensiver scheint. Im Mittelmeerraum lässt sich beispielsweise die Ausbeute mehr als verdoppeln oder bei gleicher Leistung der Flächenbedarf halbieren.

Karl Heinz Biesdorf, Trier

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