Wie auf einem orientalischen Basar

Schweich · Wie auf einem orientalischen Basar ist es zum Abschluss der Werkprojekt-Wochen in der Levana Schule in Schweich zugegangen. Drei Wochen lang haben die Schüler der Ober- und Werkstufe innerhalb des kreativen Arbeitslehre-Projektes ihre Talente und Begabungen erprobt.

 Näherin Nicole Herrig aus Föhren leitet die Schülerinnen (von links) Christin, Franziska, Annika, Celina und Jessika zum Arbeiten mit Stoff und Papier an. TV-Foto: Sandra Blass-Naisar

Näherin Nicole Herrig aus Föhren leitet die Schülerinnen (von links) Christin, Franziska, Annika, Celina und Jessika zum Arbeiten mit Stoff und Papier an. TV-Foto: Sandra Blass-Naisar

Schweich. Ein Arbeitslehre-Projekt an einer Förderschule ist für Lehrer "ein Glücksfall schlechthin", findet der Lehrer Carlos Malmedy. "Wir können Dinge machen, die im Schulalltag nicht möglich sind!", betont er. Drei Wochen arbeiteten Schüler der Ober- und Werkstufe mit beim Werkprojekt der Levana Schule. "Wir haben für kurze Zeit die Freiheit, außerhalb des Stundenplans zu arbeiten. Und das tut gut. Uns Lehrern und vor allem unseren Schülern", ist sich Malmedy sicher.
Seine Gruppe hat mit "Metall und Feuer" gearbeitet. Herausgekommen sind originelle, bizarre Formen und Skulpturen, die für die Aktion "Klang und Schatten" in Zusammenarbeit mit der Kunstakademie Trier im Herbst für eine Präsentation verwendet werden. Daniela Konz hat die Gesamtleitung des Projektes, das wegen der positiven Erfahrungen, die bei einer ähnlichen Arbeitswoche gesammt worden sind, bereits zum zweiten Mal stattfindet. Vor allem die künstlerischen Angebote seien gut angekommen. "Eine Gruppe unserer Schüler hat Schmuck hergestellt und ist nach Idar-Oberstein gefahren, um einem Goldschmied über die Schulter zu sehen."
Adrian und Leon haben in der Holzwerkstatt an einem Puppenbett gebaut. "Toll!", sagt David. "Ich könnte mir vorstellen, später mal was mit Holz zu machen!" Für ihre Arbeit in der Steinwerkstatt ist eine Schülergruppe erst einmal in den Wald gegangen, um Steine zu suchen, die schließlich bemalt und beklebt wurden. Lecker gekocht hat die Gruppe "Pasta meets Burger". Mancher Lehrer schien angenehm überrascht, dass sich seine Zöglinge heutzutage scheinbar besser mit italienischem als etwa mit amerikanischem Essen auskennen.
Auf dem Basar jedenfalls, zu dem die Schüler eingeladen hatten, durften die Eltern über die Kreativität ihrer Kinder staunen. Es wurde viel erzählt, gezeigt, gestikuliert und gehandelt. Mit Mosaiksteinchen beklebte Tontöpfe und Tischsets gingen weg wie warme Semmeln, gelobt wurde der Frühstücksservice, der in der Lehrküche mitgearbeitet hatte. Die Werkprojektzeitung, sie wurde ebenfalls von Schülern entwickelt, wurde überall eingehend studiert, Fotos wurden bewundert, Rätsel gemeinsam ausgetüftelt. Christin, 20, die in der Nähgruppe hübsche Ansichtskarten gestempelt und verziert hat, will so schnell wie möglich wieder "so arbeiten". "Weil es anders als Schule ist!" sbn

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