Wie das Brummen eines Kühlschranks

Zum Artikel "Jumbos am Trierer Himmel nicht erwünscht", TV vom 8. August:

Zugegeben, das Empfinden von Fluglärm ist eine sehr subjektive Sache. Als jemand, der beruflich das Privileg besitzt, Trier öfters aus der Vogelperspektive zu sehen, komme ich nun zu den Fakten. Trier ist im Anflug auf Luxemburg, wenn die Westlandebahn (Runway 24) in Betrieb ist, in 6000 Fuß, also zirka 1800 Metern Mindestflughöhe zu überfliegen, bei Betrieb der Ostlandebahn erheblich höher. Da Sinkflüge in modernen Flugzeugen kontinuierlich stattfinden, wird Trier in der Regel im Leerlaufschub überflogen. Der Lärmteppich einer Boeing 747-400 im Leerlaufschub in dieser Höhe liegt ungefähr im Bereich des Brummens eines Kühlschrankes in einem Meter Entfernung. Man kann auch sagen: Wenn man das Flugzeug nicht sieht, hört man es auch nicht. Abflüge von Luxemburg führen weitläufig um Trier herum, also ist die Lärmbelastung hier gleich null. In diesem Zusammenhang von Fluglärm zu reden, halte ich für erheblich übertrieben. Fakt ist auch, dass sich die Anzahl der Anflüge über Trier in den letzten zehn Jahren quasi verdoppelt hat, was unter anderem dazu geführt hat, dass eine Firma wie "Cargolux Airlines" sich massiv vergrößert hat und Menschen auch aus der Region Trier eingestellt hat, die teilweise arbeitslos waren. Dies sollte einem Kommunalpolitiker nicht verborgen bleiben. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass Politiker mit solchen Klagen beziehungsweise Forderungen sehr populistische Ziele verfolgen (wenn der "Fluglärm" weg ist, dann ist er halt woanders). Übrigens, von wo fliegen die Herren Politiker in Urlaub oder auf Dienstreise? Die Frage für die Zukunft wird sein: Wollen wir weiterhin unsere allgemeine Mobilität beibehalten? Donatus Wisser.Flugkapitän Boeing 747-400,Riol flugverkehr

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