Wie der "Tuut" sein "Tütschie" findet

TRIER. (bru) Als wahre Wundertüte entpuppt sich ein alter Schrank auf dem Speicher des Trierer Landesmuseums. Was diesem – beziehungsweise der Fantasie der Autoren Birgit und Helmut Leiendecker – entspringt, ist Inhalt der neuen Komödie "Dää Mumie-Krieweler", zu Deutsch auch "Archäologe" genannt.

 "Neist es su gesond, wie sich krank ze laachen!" Das kann den Zuschauern passieren, wenn Tuut Eich Aaamaol (Frank Hoffman) seine Nofretuute (Nathalie Trappen) becirct.Foto: Sabine Brudny

"Neist es su gesond, wie sich krank ze laachen!" Das kann den Zuschauern passieren, wenn Tuut Eich Aaamaol (Frank Hoffman) seine Nofretuute (Nathalie Trappen) becirct.Foto: Sabine Brudny

Kurz vor der Premiere herrscht Aufregung in der Schauspielertruppe des "Kleinen Volkstheaters". Selbst bei den Generalproben werden noch viele Details besprochen und geändert. "Vor der Premiere sind wir alle nervös", gesteht die "ägyptisch Schwiejermamm" Gabi Hahn, "obwohl die meisten seit 16 Jahren zum Stamm des Kleinen Volkstheaters gehören. Wir sind eben alle Laien. Hinzu kommt, dass wir dieses Jahr durch meine Tätigkeit als Karnevalsprinzessin den ganzen Plan umwerfen mussten. Wir konnten erst nach Karneval mit den Proben beginnen." Im Saal des Theaters herrscht ein buntes Durcheinander, auf Tischen und Bänken stehen Requisiten und Beleuchtungszubehör, Programmhefte und Notizen liegen neben großen Tabletts mit Häppchen, und zwischen all dem wuseln seltsame Gestalten, die an Hollywoods Monumentalfilme erinnern: schöne Ägypterinnen, bis an die Zähne bewaffnete Legionäre, auch ein Lorbeerkranzträger in prächtiger Toga fehlt nicht. Sogar ein 83-jähriger Nachtwächter rasselt mit seinem gewaltigen Schlüsselbund und erklärt grinsend: "Viele der Requisiten sind echt. Scherben, die man lange aufgehoben hat, gibt es ja genug in Trier." Gabi Hahn ergänzt: "Doris Köhl und Elke Schönberger haben die aufwändigen Kostüme und das Make-up gestaltet. Aber wir hatten auch Unterstützung vom Trierer Theater." Das Gewusel spiegelt ein bisschen wieder, was zu einem typischen Volkstheater-Stück gehört: Jede Menge Verwicklungen und Verquickungen und unendliche Liebe zum Detail. Die Premiere von "Dää Mumie-Krieweler" findet heute Abend um 20 Uhr in der Theaterhalle am Römersprudel statt. Noch sind Karten für die erste Aufführung erhältlich, obwohl die folgenden Aufführungen alle schon fast ausverkauft sind. Tickets für elf und 13 Euro sind bei Toto-Lotto-Weiler, Kaufhof Trier (0651/44340), in der Drogerie Jacobi, Fleischstraße (0651/73456) oder im Gasthaus "Zum rostijen Haoken", Olewiger Straße 118 (0651/9930512) erhältlich. Weitere Aufführungen gibt es am 13. und 14. Mai sowie am 2., 4., 17., 18. und 30. Juni. Wegen des knappen Parkplatz-Angebots werden die Besucher gebeten, ab dem Sportplatz Feyen in den Pendelbus umzusteigen, der heute ab 18.30 Uhr fährt. Auch die Küche öffnet bereits eine Stunde vor der Aufführung. Das sei wichtig, betonen Birgit und Helmut Leiendecker schon im Programm: Denn bei schwachen Nerven empfehle es sich, entweder die Hand des Tischnachbarn zu halten oder "bestellen Sie einfach zweij Frikadellen met Quetschemarmelad. Die hann noch kaanem geschaod." Wer sich mit weiteren Bildern schon einmal auf einen lustigen Abend einstimmen möchte, findet diese und weitere Infos unter www.kleines-volkstheater-trier.de im Internet.

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