Wie ein Vorort von Schweich …

Trier-Ehrang · Bessere Radwege, mehr Regionalbahn-Haltestellen, aber auch eine schnellere Autobahnanbindung: Im Ehranger Ortsbeirat ist das Mobilitätskonzept 2025 für den Stadtteil vorgestellt worden.

 Noch Zukunftsmusik: Eine neue Verlängerung der zurzeit gesperrten Pfeiffersbrücke soll eine bessere Anbindung an die B 52 und die A 602 bringen. TV-Foto: Dorothee Quaré

Noch Zukunftsmusik: Eine neue Verlängerung der zurzeit gesperrten Pfeiffersbrücke soll eine bessere Anbindung an die B 52 und die A 602 bringen. TV-Foto: Dorothee Quaré

Trier-Ehrang. Den Autoverkehr reduzieren, den Umstieg auf Bus, Bahn und Rad fördern - das sind die Ziele des Mobilitätskonzepts 2025 der Stadt Trier. Nach der Vorstellung des Entwurfs im August (der TV berichtete) sind vielfältige Anregungen eingearbeitet worden. Wilko Kannenberg, Mitarbeiter des Stadtplanungsamts, hat die geplanten Maßnahmen für Ehrang/Quint im Ortsbeirat präsentiert. "Ein Radweg parallel zur B53 ist attraktiver als der aktuelle durch das Industriegebiet Hafen", stellte er fest; eine Verlegung sei daher vorgesehen. Im Ortsbeirat wurde dazu festgestellt, der Radweg durch die Eltz- und Servaisstraße werde gern genutzt, zumal dort kein Durchgangsverkehr sei. Die Ehranger Höhenstadtteile Auf der Bausch und Heide seien derzeit nur für Autofahrer bequem zu erreichen, monierte Hans-Peter Simon (Grüne). Auch eine zusätzliche Querung der Kyll für Radfahrer und Fußgänger im Lorbachtal wurde angeregt.
Ein Problem in Ehrang seien parkende Autos auf Rad- und Gehwegen; für den ruhenden Verkehr müsse eine Lösung gefunden werden, sagte Ortsvorsteher Günther Merzkirch. Parkplatzprobleme beeinträchtigten die Wohnqualität und seien ein Grund, warum viele Geschäftsinhaber in Ehrang aufgäben. Auch durch den Bau des neuen Kindergartens beim Bürgerhaus fielen Parkplätze weg; ein vor Jahren geplantes Parkdeck sei aus Kostengründen gestrichen worden. "Einkaufsmäßig sind wir ein Vorort von Schweich", war man sich im Ortsbeirat einig.
Doch auch der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) soll im Rahmen des Mobilitätskonzepts verbessert werden. Beim Trierer Regionalbahnkonzept sind zusätzliche Haltepunkte geplant. Schon bald solle eine Haltestelle Hafenstraße realisiert werden, die von Zügen auf der West- und Osttrasse angefahren werden könne; es gebe eine entsprechende Finanzierungsvereinbarung zwischen dem Land und der Bahn, sagte Kannenberg. Die Westtrasse solle bis etwa zum Jahr 2017 mit fünf Haltepunkten reaktiviert werden. Der Bahnhof Ehrang werde voraussichtlich aufgegeben werden.
In Bezug auf das Straßennetz sieht das Mobilitätskonzept langfristig eine Verlängerung der neuen B422 vor: Über die Pfeiffersbrücke, die derzeit saniert wird, soll die Autobahn in Zukunft direkt erreichbar sein; die derzeitigen umständlicheren Auffahrten sollen weitgehend entfallen: "Der Landesbetrieb Mobilität hat großes Interesse daran", betonte Kannenberg.
Stadtrat diskutiert im Dezember


Auch der Knotenpunkt auf der anderen Moselseite könne nicht so kompliziert bleiben wie derzeit: Die Brücke nach Ehrang solle langfristig von der A602 aus beiden Richtungen in direkter Linie angefahren werden können. An nicht-baulichen Maßnahmen sieht das Mobilitätskonzept etwa Schulwegpläne und Neubürgermarketing, beispielsweise durch vergünstigte ÖPNV-Tickets, vor. Am 11. Dezember soll der Stadtrat über das Mobilitätskonzept Trier 2025 entscheiden.

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