Wie Fische im Wasser, wie Frösche an Land
Trier · Unauffällig gleiten sie unter den Badegästen im Nordbad durch. Die Trierer Sporttaucher feierten am Wochenende ihr 25-jähriges Bestehen mit Schnuppertauchen, Flossenlauf und Poolparty.
Einmal schwerelos wie ein Fisch durchs Wasser schweben, ohne ständig an der Oberfläche Luft holen zu müssen: Davon träumen viele - für die Trierer Sporttaucher ist das fast Alltag. Seit 25 Jahren ergründen sie mit Druckluftflasche, Maske und Flossen die Gewässer der Region. "Wir können hier im Losheimer See, im Bostalsee und in der Sauertalsperre in Luxemburg tauchen, die der schönste Tauchplatz hier in der Region ist", erklärt Dietmar Schwan, der Vorsitzende der Trierer Sporttaucher.
Wer schon immer einmal selbst ausprobieren wollte, mit Druckluftflasche abzutauchen, der hatte beim Schnuppertraining die Gelegenheit dazu. Tauchlehrer der Trierer-Sporttaucher, des Postsportvereins Trier und von den Bit-Divers aus Bitburg begleiteten die Neulinge durch das Nordbadbecken, in dem die Trierer Sporttaucher regelmäßig trainieren. Sobald die Ausrüstung erklärt und angelegt war, konnten die Schnupper-Taucher in die Tiefen entschwinden. Der erste Atemzug unter Wasser verlangte viel Überwindung, dann galt es jedoch die völlige Stille und Schwerelosigkeit zu genießen. Für Kuno Koch gehört das Tauchen seit 35 Jahren dazu: "Ich finde es faszinierend, schwerelos durch das Wasser zu gleiten und Fauna und Flora zu bewundern. Außerdem gibt es hier in Trier eine top Gemeinschaft unter den Tauchern, das gefällt mir sehr."
Ihr Jubiläum im Nordbad feierten die Sporttaucher außerdem mit Flossenlauf und Poolparty. Beim 4. Trierer Flossenlauf mussten die Teilnehmer einen 100 Meter langen Hindernisparcours überwinden - mit großen, orangeroten Gummiflossen an den Füßen. Die Sportler zeigten vollen Kampfgeist und sprangen zum Teil im Hechtsprung, schweißüberströmt und völlig außer Atem, über die Ziellinie. Der 18-jährige Marcel Weiland konnte den "Eiligen Gral", den Wanderpokal des Flossenlaufs, zum zweiten Mal in Folge für sein Team gewinnen: "Ich bin eigentlich nur angetreten, um Spaß zu haben und weil es nicht so viele Teilnehmer gab", gesteht er.
Die Trierer Sporttaucher haben 84 aktive Mitglieder, davon zwölf in der Jugendabteilung. Dietmar Schwan ist es wichtig, dass Tauchen sein Image als Prestigesport verliert. Die Ausrüstung, die gut 2500 Euro kostet, wird Neulingen vom Verein gestellt, so dass jedem der Zugang zum Tauchsport offen steht. Schwan blickt optimistisch in die Zukunft: "Wir haben mit dem Verein noch Großes vor. Wir möchten eine Kooperation mit einer Schule angehen, damit auch die Schüler sehen, dass sich jeder das Tauchen leisten kann und damit Tauchen hier in der Stadt noch mehr publik wird."