Wie viel Solar soll’s denn sein?

SCHWEICH/FÖHREN. Beim Industriepark Region Trier, zwischen Föhren und Schweich, ist der fünfte Solar-Standort in der Verbandsgemeinde (VG) Schweich geplant. Es wäre der erste, der im Tal errichtet wird – deshalb ist das 15-Hektar-Projekt auch so umstritten.

Longuich, Mehring, Leiwen und Riol - alles Solar-Standorte in der Verbandsgemeinde Schweich, die kommunalpolitisch unumstritten sind. Unumstritten deshalb, weil die großflächigen Sonnenenergie-Felder auf Höhenrücken hoch über der Mosel nicht einsehbar sind. Als zulässige Standorte gelten aufgegebene Weinanbau-Flächen an Südhängen, wenn sie denn nicht von der Mosel aus mit bloßem Auge erkennbar sind. Tabu sind Solaranlagen dagegen in landschaftlich sensiblen Bereichen, im Wald, an sonnenarmen Nordhängen und dort, wo die Sonnenkollektoren von markanten Aussichtspunkten zu sehen sind.Diskussionen bis in die Fraktionen

Der geplante Solarstandort auf Föhrener Gebiet, seit zehn Jahren Ausgleichsfläche für den Industriepark Region Trier (IRT), ist politisch umstritten, teilweise auch innerhalb der Ratsfraktionen. Das Gebot der fehlenden Einsehbarkeit sei nicht mehr gegeben, meinen Kritiker. Aus optischen Gründen sollte man deshalb auf dieses Projekt verzichten. Die Befürworter verweisen auf die saubere und zukunftsweisende Energieform. Diese habe auch in Tal-Lagen ihre Berechtigung, wenn es - wie in diesem Fall - keine grundsätzliche optische Beeinträchtigung gebe. Lediglich aus Richtung Bekond dürfte die Fotovoltaik-Anlage in der Talmulde zwischen Föhren und Schweich, im Dreieck Industriepark, Hochkreuz und L 141 gelegen, zu sehen sein. Es ist geplant, ein rund 25 Hektar großes Areal im Flächennutzungsplan der VG Schweich als Solarstandort auszuweisen. Zurzeit wird die Fläche, die dem IRT-Zweckverband gehört, landwirtschaftlich genutzt. Die Netto-Solarfläche soll rund 15 Hektar betragen. Die verbandsangehörigen Gebietskörperschaften, darunter die Verbandsgemeinde Schweich und die Gemeinde Föhren, würden durch eine niedrigere Verbandsumlage von den Erlösen aus dem Solarstrom profitieren. Über die Änderung des Flächennutzungsplans auf dem IRT-Gebiet und dem Solarstandort in Longuich ("Auf der Sang") beraten der Haupt- und Finanzausschuss und der Bauausschuss der VG Schweich am heutigen Dienstag. Treffpunkt ist um 18 Uhr an der Stefan-Andres-Sporthalle; daran schließt sich die Besichtigung der Fotovoltaik-Fläche am Industriepark an. Im Besprechungsraum der IRT-Geschäftsstelle im Industriepark Föhren wird die Sitzung fortgesetzt. Zunächst stehen im nicht öffentlichen Teil Auftragsvergaben für die Erneuerung der Außenanlagen im Schulzentrum auf der Tagesordnung, bevor im öffentlichen Teil über die Änderung des Flächennutzungsplans beraten wird.

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