Wie zu Gast bei Freunden

TRIER. Geburtstagsfest mit Freunden: Mit einer 15-köpfigen Delegation aus Triers italienischer Partnerstadt feierte die Ascoli-Piceno-Trier-Gesellschaft (APT) am Wochenende ihr fünfjähriges Bestehen und richtete dabei schon den Blick aufs Jubiläumsjahr 2008: Dann sind Trier und Ascoli seit einem halben Jahrhundert freundschaftlich verbunden.

 Wein, Weib, Gesang und gute Laune: Die Folkloregruppe "Cantores Piceni" sorgt beim Jubiläumsabend der Ascoli-Piceno-Trier-Gesellschaft für hautnahe Unterhaltung. Foto: Roland Morgen

Wein, Weib, Gesang und gute Laune: Die Folkloregruppe "Cantores Piceni" sorgt beim Jubiläumsabend der Ascoli-Piceno-Trier-Gesellschaft für hautnahe Unterhaltung. Foto: Roland Morgen

Der 31. August 1958 ist ein bedeutendes Datum in Triers Nachkriegsgeschichte. Damals besiegelten die Stadtoberhäupter feierlich die Partnerschaft von Trier und Ascoli Piceno. Am 31. August 2001 gründeten Ascoli-Fans aus Trier und Umgebung die ATP. "Die Datumsgleichheit war purer Zufall. Aber wir werten sie als gutes Omen", betonte Präsident Hartmut Gürke (76) bei der Feier des fünften Vereins-Geburtstages am Samstagabend. Zehn Kilo Oliven im Handgepäck

Die Auswahl des Veranstaltungsortes basierte hingegen nicht auf Zufall: Das Zurlaubener "Ristorante Giovanotti" befindet sich an der Ascoli-Piceno-Straße, jenem Teil der Neuen Zurmaiener Straße, der 2002 zu Ehren der Partnerstadt umbenannt wurde. Damals feierte die ATP ihren ersten Gründungstag; vier Jahre später kann sie eine erfolgreiche Zwischenbilanz ziehen. Tatsächlich ist es ihr gelungen, wieder Kontinuität in die zuvor meist leise vor sich hindümpelnde Beziehungskiste zu bringen. Phasen ausgeprägter Euphorie (so nach Triers 2000-Jahr-Feier anno 1984) folgten lange Durststrecken. Heute zählen die inzwischen 130 ATP-Mitglieder zu Stammgästen in Ascoli Piceno; ihr Verein organisiert regelmäßige Besuche wie etwa zum alljährlichen Mittelalter-Festival "Quintana" und erweist sich immer wieder als kompetenter und hilfsbereiter Ansprechpartner für Ascolianer, die Trier besuchen. Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink bezeichnete beim Geburtstagsfest die transalpine Partnerschaft als "äußerst innige und herzliche Beziehung. Es ist eine gelebte europäische Gemeinschaft". Die verzeichnete am vergangenen Wochenende einen weiteren Höhepunkt der Vereinsgeschichte. Rund die Hälfte der ATP-Mitglieder durfte sich beim Festabend dank tatkräftiger Unterstützung aus Italien "wie zu Gast bei Freunden" fühlen. Giovanni Cipollini, Kultur- und Tourist-Direktor Ascoli Picenos und ATP-Ehrenmitglied, hatte auf seinem Flug von Pescara zum Hahn im Handgepäck zehn Kilo gefüllte ascolianische Oliven quasi als "amuse gueule" mitgebracht. Den gebietstypischen Rotwein Rosso Piceno, von dem er jedem Festgast eine Flasche überreichte, hatte Charmeur Cipollini aus nahe liegenden Gründen per Auto nach Trier befördern lassen. Für stilechte Unterhaltung des von Gaumenfreuden und immer ausgelassener werdender Stimmung geprägten Festabends sorgte die renommierte Folkloregruppe "Cantores Piceni" unter Leitung von Roberto Bundi. Deren Auftritt wurde mit Unterstützung der Kulturstiftung der Sparkasse Trier möglich.Katzensprung dank Hahn und Pescara

Zur Feier der dann 50-jährigen Städteverbindung 2008 will die ATP kräftig die Werbetrommel rühren und zeigen, dass, wie Präsident Gürke betont, "jeder Trierer etwas verpasst hat, wenn er noch nicht in Ascoli-Piceno war. Die Menschen dort sind herzlich und fröhlich". Und die Möglichkeiten für eine Stippvisite in der geschichtsträchtigen und malerischen 55 000-Einwohner-Stadt nahe der Adria-Küste sind dank günstiger Flugverbindungen Hahn-Pescara außerordentlich gut. Informationen über die Ascoli-Piceno-Trier-Gesellschaft erteilt Hartmut A. Gürke, Lärchenweg 16, 54317 Gusterath, Telefon 06588/7559 und 06588/982336 (auch Fax); E-Mail: h.guerke@t-online.de.

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