Wieder ist die Tür zu

Eines haben die vielen Versuche, in Klüsserath einen offenen Jugendtreff zu installieren, gemeinsam: Sie waren bis heute erfolglos. Jetzt soll ein Arbeitskreis ein Konzept erarbeiten, damit die Jugend in Klüsserath Heimat findet.

 Geschlossen: Vor zehn Wochen hat Norbert Friedrich, Ortsbürgermeister von Klüsserath den offenen Jugendtreff zum wiederholten Male dicht gemacht. Jetzt soll nach einer Lösung für eine beständige Jugendarbeit gesucht werden.TV-Foto: Katja Bernardy

Geschlossen: Vor zehn Wochen hat Norbert Friedrich, Ortsbürgermeister von Klüsserath den offenen Jugendtreff zum wiederholten Male dicht gemacht. Jetzt soll nach einer Lösung für eine beständige Jugendarbeit gesucht werden.TV-Foto: Katja Bernardy

Klüsserath. Seit etwa zehn Wochen ist der Jugendraum im Keller der Klüsserather Grundschule geschlossen. Ein mit Dreck bedeckter Fußboden, unzählige Scherben, leere Flaschen, aufeinander gestapelte, teilweise aufgeschlitzte Möbel zeugen von Problemen in der Vergangenheit. Die fein säuberlich aufgeschriebene Hausordnung, die offenbar unbeachtet blieb, hängt noch an der Wand.

"Das konnte ich nicht mehr verantworten", sagt Ortsbürgermeister Norbert Friedrich. Die Konsequenz: Vor etwa zehn Wochen hat er den Raum geschlossen. Wieder einmal. Denn auch die vorangegangenen Versuche, einen Jugendraum in Klüsserath zu installieren, sind immer wieder gescheitert: Vor acht Jahren stellte die Gemeinde ihren Jugendlichen einen ausgedienten Weinstand zur Verfügung. "Danach einen provisorischen Raum im Feuerwehrkeller und dann den Raum im alten Gemeindebüro", erzählt Friedrich von den verschiedenen Bleiben der Jugend in der 1200 Einwohner zählenden Gemeinde.

Der erste Versuch ist gescheitert, "weil die lose Gruppe ohne genauere Struktur war". Aber auch der zweite Versuch, mit einem gewählten Vorstand offene Jugendarbeit zu gestalten, schlug fehl. Ebenso seien Aufrufe und persönliche Gespräche mit dem Ziel, einige Eltern einzubinden, die Verantwortung übernehmen sollten, erfolglos geblieben, berichtet der Ortsbürgermeister. "Aber wir wollen den Jugendlichen nochmals eine Chance geben", meint Friedrich.

Ein Arbeitskreis soll es richten



Kürzlich stellte Juliane Weyer, pädagogische Fachkraft für die Betreuung des Jugendtreffs in Föhren, ihre Arbeit dem Klüsserather Ortsgemeinderat vor. Auf ihre Em-pfehlung hin soll ein Arbeitskreis bestehend aus Juliane Weyer, Dirk Marmann, Jugendpfleger der Verbandsgemeinde Schweich, dem Ortsbürgermeister und interessierten Ratsmitgliedern gebildet werden. Und auf der Tagesordnung der nächsten Gemeinderatssitzung wird wieder "Jugendarbeit" stehen. "Vor allem muss abgeklärt werden, welche Kosten auf die Gemeinde zukommen", sagt Friedrich. Denn bevor der Raum, für den die Gemeinde an den Besitzer, die Verbandsgemeinde Schweich, Miete zahlt, wieder genutzt werden kann, muss vorschriftsmäßig ein Fluchtweg eingerichtet werden. Und eine pädagogische Fachkraft kostet Geld. "Wir wollen den Jugendlichen eine Heimat bieten", sagt der Ortsbürgermeister. Jugendlichen könne durchaus Selbstverantwortung übertragen werden, meint Dirk Marmann. "Aber sie dürfen sich nicht selbst überlassen bleiben", betont der Jugendpfleger. Das Scheitern der offenen Jugendarbeit in Klüsserath sei vor allem auf das Fehlen eines festen erwachsenen Ansprechpartners, der bei der Organisation und Problemen hilft, zurückzuführen.

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