Musik Wieder Pop(p) im Trierer Amphitheater

Trier · Nach dreijähriger Zwangspause reanimiert der Trierer Konzertveranstalter die Römerarena mit einer Open-Air-Reihe. Eine Schlüsselrolle spielt dabei die Egbert-Grundschule.

Das Amphitheater als Konzertarena – da ist, wie hier 2006 bei BAP, meist volles Haus angesagt. Das Publikum tummelt sich auf der einstigen Gladiatoren-Kampfbahn. Die Ränge sind tabu. TV-Foto: Archiv/Roland Morgen

Das Amphitheater als Konzertarena – da ist, wie hier 2006 bei BAP, meist volles Haus angesagt. Das Publikum tummelt sich auf der einstigen Gladiatoren-Kampfbahn. Die Ränge sind tabu. TV-Foto: Archiv/Roland Morgen

Foto: roland morgen (rm.) ("TV-Upload morgen"

Trier Konzerte im Amphitheater gehörten anderthalb Jahrzehnte lang zum guten Ton in Trier. Anno 2000 eröffnete die US-Band Toto den Reigen der jährlichen Open-Airs, aber nach dem Sommer 2014 war dann plötzlich Schluss mit Freiluft-Pop in der Römerarena. Aus einem ganz speziellen Grund, der nichts mit dem Amphitheater zu tun hat, aber mit dem unmittelbaren Nachbarareal: Die Stadt hätte ab 2015 Nutzungsgenehmigungen für das Gelände der Egbert-Grundschule lediglich unter Vorbehalt erteilt. "Und das war für uns natürlich keine Basis, auf der wir hätten arbeiten können", sagt Oliver Thomé (39), Inhaber der Veranstaltungsagentur Popp-Concerts.

"Großveranstaltungen im Amphitheater sind nur dann möglich, wenn auf dem Freigelände der Schule die Garderobenzelte und die Duschcontainer für die Künstler aufgebaut werden können."

Das ist nun wieder möglich, weil die Zukunft des Areals klar ist. Die Stadt setzt nun doch auf den Schulstandort, ein Besitzerwechsel droht nicht (der TV berichtete).

Für Thomé das Signal, die Zwangspause "ruckzuck zu beenden". Der erst vor wenigen Wochen gestartete Vorverkauf für die drei (vom TV präsentierten) Konzerte vom 21. bis 23. Juli laufe "besser als für den Anfang erwartet". Der Auftritt der Band Beginner sei schon zur Hälfte ausverkauft, auch bei Helge Schneider und In Extremo deute sich frühzeitig "volles Haus" an - was insgesamt rund 10 000 Besuchern entspricht.

Falls jemand geglaubt hat, Triers Antikenpotenzial sei mit der Konzertreihe Porta{+3} - eine Co-Produktion von Popp-Concerts und der städtischen Trier Tourismus und Marketing GmbH (TTM) - ausgereizt, so liegt er nach Einschätzung von Thomé "völlig falsch. Beides kann sehr gut nebeneinander funktionieren." Zum einen komme man sich zeitlich nicht in die Quere: Porta{+3} geht vom 15. bis 18. Juni mit zweimal Fury in the Slaughterhouse, Jennifer Rostock und dem Picknikkonzert des Philharmonischen Orchesters des Theaters Trier über die Bühne. Zum anderen gehe es um unterschiedliche Größenordnungen: An der Porta Nigra ist lediglich Platz für 2500 Besucher; ins Amphitheater passen 1000 mehr und mithin auch größere Shows hinein.

Thomas Metz (61), Chef der Mainzer Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) und damit Hausherr, begrüßt die Wiederbelebung des Amphitheaters als Spielstätte ausdrücklich: "Es ist ganz in unserem Sinne, wenn unser römisches Weltkulturerbe als Schauplatz für zugkräftige Veranstaltungen genutzt wird. Ganz besonders freut mich, dass dies wieder durch unsere Partner von Popp-Concerts geschieht, die in diesem Sinne dort seit den Anfängen im Jahr 2000 immer einen guten Job gemacht haben."

Die Pop(p)-Bühne wird auch vom Collegium Musicum der Uni Trier genutzt: Am Sonntag, 16. Juli, geben Chor und Orchester unter Leitung von Mariano Chiacchiarini ihr Jubiläumskonzert zum 40-jährigen Bestehen im Amphitheater.Extra

 Aller guten Dinge sind drei: Dirk Schudak (links), Pauline Kehrbaum und Oliver Thomé von Popp-Concerts mit Veranstaltungsplakaten des Amphitheater-Open-Air 2017. TV-Foto: Roland Morgen

Aller guten Dinge sind drei: Dirk Schudak (links), Pauline Kehrbaum und Oliver Thomé von Popp-Concerts mit Veranstaltungsplakaten des Amphitheater-Open-Air 2017. TV-Foto: Roland Morgen

Foto: roland morgen (rm.) ("TV-Upload morgen"

Konzerte im Überblick

Freitag, 21. Juli, 19.30 Uhr, Beginner. Ticketpreis: 42,95 Euro einschließlich Gebühren.
Samstag, 22. Juli, 19 Uhr, In Extremo. Tickets: 44,05 Euro.
Sonntag, 23. Juli, 20 Uhr, Helge Schneider. Zum Teil bestuhlt; Tickets ab 37,45 Euro.
Der Trierische Volksfreund präsentiert die Reihe und bietet Karten an im TV-Servicecenter, Neustraße 91 (geöffnet Montag bis Freitag von 9 bis 13 Uhr) sowie unter Telefon 0651/7199-996 und online: www.ticket.volksfreund.de

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