Mehring. "Glauben Sie nur das, was Sie sehen und sehen Sie nur das, was Sie glauben." Choreograph Stefan Frick machte neugierig auf das Programm. Und zu sehen bekamen die rund 800 Gäste in der Schulsporthalle in Mehring eine Menge, "alt Bewährtes und viel Neues", wie Eva Lenhardt, erste Vorsitzende der Winzertanzgruppe ankündigte.
Die Tänzer präsentierten Tänze von der Moselpolka bis zum irischen Stepptanz. Die roten und grünen Kleider der Frauen standen im Kontrast zum Schwarz der Männer. Aber nicht nur Traditionelles gab es auf der Bühne. Die Kindertanzgruppe entführte mit Tänzen zu Seemannsliedern von Freddy Quinn in ferne Länder.
Mit Tänzen zu Filmmusik begeisterte die Jugendtanzgruppe ebenso wie zu Discomusik. Außerdem auf der Bühne: die rockenden Hühner mit einem alle überragenden Hahn. Und zum Finale ging es auf musikalische Zeitreise in die 1960er Jahre.
Ein besonderer Höhepunkte war der Rückblick auf die Weinköniginnen der vergangenen 60 Jahre. In Mehring ist es Brauch, dass die Weinkönigin aus den Reihen der Winzertanzgruppe kommt. Die Videopräsentation "Unsere Königinnen" mit Fotos aller Mehringer Weinköniginnen rief viele Erinnerungen wach; etwa die Hälfte der ehemaligen gekrönten Häupter war im Saal anwesend.
Acht von ihnen tanzten anschließend den Kaiserwalzer von Johann Strauss, mit dabei auch die amtierende 60. Ortsweinkönigin Lena I. (Endesfelder). 59 Jahre lang trugen die Weinköniginnen die gleiche Krone. Lena I. trägt eine neue. Sie wurde im vergangenen Jahr vom Mehringer Unternehmer Günter Schlag gestiftet.
Mit Tänzen auf hohem Niveau, viel Herzblut, Traditionellem und Neuem hat die Winzertanzgruppe bewiesen, dass es sich lohnt, für einen Verein einzustehen. Blieben vor nicht zu langer Zeit die Besucher weg, haben die Aktiven bewiesen, dass sie ganze Hallen füllen und ihr Publikum begeistern können. pitz