Wildkatzen streifen durch Mattheiser Wald
Mit einem Vortrag über die Europäische Wildkatze ist eine Ausstellung des Bundes für Umwelt und Naturschutz in der Trierer Stadtbibliothek eröffnet worden. Zu sehen gibt es neben einem Wildkatzenpräparat auch Informationen zum Vorkommen der Tierart in Rheinland-Pfalz.
Trier. "Wo Wildkatzen sind, da ist die Welt in Ordnung", sagt Klaus Peter Kugel vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Er ist ehrenamtlich tätig und Mann der ersten Stunde bei der Suche nach Wildkatzen im Raum Trier. Mit Hilfe von Kameras, die Kugel im Mattheiser Wald an Bäumen angebracht hat, konnte er den Beweis antreten, dass die Katzen auch in unmittelbarer Nähe zu Trier beheimatet sind (der TV berichtete).
In einer Höhe von 1,50 Metern sind die Kameras auf einen sogenannten Lockstock gerichtet. Der Stock ist mit hausüblichem Baldrian eingerieben und bringt die Katzen dazu, sich am Stock zu reiben.
"Wenn man Glück hat, hinterlassen sie dabei Haare", erklärt Andrea Kockler von der BUND-Kreisgruppe Trier-Saarburg. Die Haare werden benötigt, um die Haus- von der Wildkatze zu unterscheiden.
Zur Untersuchung werden die Fundstücke an das Senckenberg Forschungsinstitut geschickt.
Kockler hatte die Idee zu der Ausstellung über die Wildkatze in der Stadtbibliothek im Palais Walderdorff.
Nach dem Anschauen eines Wildkatzenpräparates können sich Besucher unter anderem auf drei als Indianerzelte gestalteten Informationstafeln über die Gefahren, Chancen und den Lebensraum der Tiere informieren. Der BUND geht momentan von vier Wildkatzen aus, die im Mattheiser Wald ihr Revier haben. Durch ihre mehrere Quadratkilometer großen Streifgebiete ist es laut Kugel auch möglich, dass noch mehr Katzen im Wald leben. Der Leiter des Forstamts Trier, Gundolf Bartmann, hebt die besondere Stellung des Landes Rheinland-Pfalz beim Schutz der Wildkatze hervor: "Neben Frankreich ist Rheinland-Pfalz entscheidend, um den Fortbestand der Wildkatze zu sichern."
In ganz Rheinland-Pfalz gibt es ungefähr 1000 bis 3000 Wildkatzen.
Die Ausstellung kann noch bis Donnerstag, 28. April, in der Stadtbibliothek im Palais Walderdorff besichtigt werden. pj