Entsorgung Windelmüll: Spezielle Säcke und Tonnen sollen in Trier sparen helfen

Trier · Familien mit Kleinkindern oder pflegebedürftigen Angehörigen können voraussichtlich demnächst auch in Trier Windeln über spezielle Müllsäcke oder Tonnen entsorgen. So sollen Haushalte, in denen Baby- oder Inkontinenzwindeln anfallen, ihren übrigen Restabfall reduzieren und dadurch Geld sparen können.

 Familien mit kleinen Kindern wie auf unserem Symbolbild sollen in Zukunft neue Möglichkeiten bekommen, Windeln zu entsorgen.

Familien mit kleinen Kindern wie auf unserem Symbolbild sollen in Zukunft neue Möglichkeiten bekommen, Windeln zu entsorgen.

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Der Trierer Stadtrat hatte den öffentlichen Zweckverband Abfallwirtschaft in der Region Trier (ART) damit beauftragt, eine Möglichkeit zu schaffen, Familien mit viel Windelmüll finanziell zu entlasten (der TV berichtete). Nötig geworden war das, weil zum Jahreswechsel die Müllgebührenordnung geändert wurde: In der Grundgebühr sind jetzt nur noch 13 Leerungen der grauen Restmülltonne pauschal enthalten, jede weitere Leerung muss zusätzlich bezahlt werden.

Im Landkreis Vulkaneifel, der auch Mitglied des ART-Zweckverbandes ist, gibt es sogenannte Windelsäcke schon länger. Auch der Kreis Trier-Saarburg hat jüngst der Einführung von Windelsäcken und -tonnen zugestimmt. In Trier soll der Stadtrat bei seiner Sitzung am 26. Mai ebenfalls sein Einverständnis geben, bevor bei der ART-Sitzung am 4. Juni die neue Regelung dann in die Abfallsatzung aufgenommen werden kann.

Im Detail sieht das neue Windel-Sammelsystem so aus: Familien mit Windelkindern oder Angehörigen, die auf Inkontinenzmaterial angewiesen sind, können beim ART entweder eine zusätzliche Abfalltonne oder spezielle Müllsäcke bestellen. Um den Anspruch nachzuweisen, muss eine Geburtsurkunde des Kindes beziehungsweise ein ärztliches Attest vorgelegt werden.

Die Abfalltonnen gibt es in den beiden Größen 80 Liter und 120 Liter. Zur Leerung am Straßenrand bereitgestellt werden können sie zu den üblichen Abholterminen. Bei der 80-Liter-Tonne werden pro Leerung 4,76 Euro der Jahresabrechnung aufgeschlagen, bei der 120-Liter-Tonne 5,96 Euro. Zum Vergleich: Eine zusätzliche Leerung einer üblichen 80-Liter-Restmülltonne kostet 9,66 Euro extra, einer 120-Liter-Tonne 10,87 Euro. Bei der 80-Liter-Windeltonne ergibt sich daraus eine Ersparnis von 4,90 Euro je Zusatzleerung, bei der 120-Liter-Tonne eine Ersparnis von 4,91 Euro.

Allerdings wird für die Aufstellung und auch, wenn die Tonne irgendwann nicht mehr gebraucht und zurückgegeben wird, eine so genannte Behälteränderungsdienstgebühr fällig in Höhe von jeweils 25,33 Euro. Verrechnet man diese Gebühr von insgesamt gut 50 Euro mit der Ersparnis von 4,90 Euro pro Leerung, ergibt sich, dass der Spareffekt erst nach der zehnten Leerung einsetzt.

Haushalte, die keinen Platz für eine zusätzliche Tonne haben, können beim ART Windelsäcke mit einem Volumen von 40 Litern ordern. Jeder Sack kostet drei Euro, die Mindestbestellmenge liegt bei fünf Säcken. Voraussichtlich können die Säcke über die Homepage des ART online bestellt werden. Die Versandkosten betragen bei fünf bis zehn Säcken zwei Euro und bei 15 bis 25 Säcken vier Euro. Die Windelsäcke können ebenfalls zu den üblichen Abfuhrterminen mit an den Straßenrand gestellt werden.

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