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Zum Artikel "Hüttenberger verteidigen ihr Wohngebiet" (TV vom 18./19. August):

Wie groß muss die Not des Sommerlochs für einen Journalisten sein, dass er mehr als eine halbe Seite in eine Angelegenheit investiert, die faktisch eine Nullnummer ist. Was sind die Fakten? Im Wohngebiet Hüttenberg kursierten zwei Unterschriftenlisten: 1. Per Unterschrift konnte man sich gegen den Verkauf des Spielplatzgeländes aussprechen. Vordergründig ein Anliegen, das ein Mitbewohner sicher mittragen kann. Dass dieser Spielplatz von den Bewohnern nie angenommen wurde, dass ein Spielplatz im benachbarten Wingertsberg existiert und renoviert ist, dass der Weg dorthin für einige Familien vom Hüttenberg kürzer ist, all das bleibt ungesagt. Bei Grundstücksgrößen teilweise über 1000 Quadratmeter und entsprechend kindgerechter Aufrüstung mit Schaukel, Sandkasten, Trampolin und ähnlichem erklärt sich die mangelhafte Nutzung von selbst. Für die Entscheidung der Gemeinde gibt es also auch nachvollziehbare Gründe. 2. Per Unterschrift konnte man sich für den Erhalt des Hüttenbergs als reines Wohngebiet aussprechen. Auch das ist unverfänglich, weil faktisch gegeben. Die Bebauung des Gebiets ist seit vielen Jahren fast vollständig, die Ansiedlung von belastenden Betrieben damit ausgeschlossen. Hier beginnt aber die Umdeutung zu anderen Zwecken. Die Anwohnerin Diewald interpretiert die Unterschriften nämlich als Unterstützung des eigenen Kampfs gegen "Windmühlen" auf dem Hintergrund unterschiedlicher Schallemissionswerte bei Gebietseinstufungen. Der Journalist selbst erkennt zwar, dass es nicht um den Schall geht, weil die "Lärmemissionen meist das geringste Übel sind", trotzdem konstruiert er einen Großartikel mit Kommentar. Lärmbelastungen für das Wohngebiet Hüttenberg bestehen permanent durch die gegenüber verlaufende Autobahn und in Spitzen durch die Einflugschneise des Flughafens Luxemburg. Bei Starkwind überwiegt das Rauschen des nahen Waldes. Unser Wohngebiet ist und bleibt attraktiv in einer immer attraktiveren Wohngemeinde, was auch das Bild beweist. Der Versuch von Frau Diewald, ein ganzes Wohngebiet für die eigenen Zwecke zu instrumentalisieren, ist nicht nur ärgerlich, er ist unredlich. Herrn Follmann unterstelle ich, dass er den Manipulationsversuch durchschaut hat. Warum macht er aus einem Sandkorn dann aber einen Felsbrocken? Sind die Nöte des Sommerlochs wirklich so groß? Bernhard Herbrand, Trierweiler

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