Winnetou und der Geist der Wüste

Pluwig · In die Pluwiger Freilichtbühne mit Western-Flair kehrt wieder Leben ein: Die Karl-May-Freunde Pluwig bereiten sich nach einjähriger Pause auf ihre Festspielsaison 2011 vor. In diesem Jahr steht "Der Geist des Llano Estacado" auf dem Programm. Am 8. Mai beginnt der Vorverkauf.

 Western live: Szene aus „Der Sohn des Bärenjägers”. Das Stück lockte 2009 rund 14 500 Zuschauer nach Pluwig. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Western live: Szene aus „Der Sohn des Bärenjägers”. Das Stück lockte 2009 rund 14 500 Zuschauer nach Pluwig. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Mit dem "Geist des Llano Estacado", ein Kapitel aus "Unter Geiern", haben sich die Karl-May-Freunde Pluwig in ihrer sechsten Spielsaison keine leichte Aufgabe gestellt. Dabei ist das Stück inhaltlich überschaubar: Die Wüste (Llano) Estacado, in die es die beiden Protagonisten Winnetou (Reinhold Schomer) und Old Shatterhand (Erwin Jünker) verschlägt, ist wegen des üblen Räubergesindels dort der Schrecken aller Reisenden. Auch die beiden Helden und ihre Gefährten werden nicht verschont. Doch was sie und die Zuschauer nicht ahnen: Unter den Begleitern befindet sich in der Gestalt eines "Normalbürgers" ein mächtiger Geist, der sich später in eine Spukgestalt verwandeln und mit dem Bösen aufräumen wird.

Geist bereitet Probleme



Kopfzerbrechen bereitet den Karl-May-Freunden eine entscheidende Szene, in der sich einer der Reisegefährten auf dem Pferd sitzend plötzlich in eine weiße Geistergestalt verwandelt. "In einem Filmstudio wäre das heute mit Links machbar, aber auf einer Livebühne wird es schwierig", erklären Vorsitzender Ernst Witz und Regisseur Konni Wysocki. Deshalb werde dieses Kapitel von den meisten May-Bühnen auch gerne "übersprungen". Angedacht sei, zur Geisterverwandlung die ganze Gruppe mitsamt Pferden in einer dichten Nebelwand verschwinden zu lassen. Leider gerieten Pferde aber schnell in Panik, wenn ihnen plötzlich die Sicht genommen werde. Wysocki: "Wir versuchen nun, die Tiere langsam an den Nebel zu gewöhnen. Sollte das misslingen, müssen wir uns etwas anderes einfallen lassen. Aber wir werden die Sache in den Griff bekommen."

Auch ohne diesen Spezialeffekt ist nach Angaben von Vorsitzendem Witz der Aufwand wieder beträchtlich: Für die Kerntruppe um die Hauptdarsteller gehen 23 Pferde an den Start. Hinzu kommen 80 Komparsen, die die Szenen zu Fuß beleben. Die Umbauten an den Kulissen laufen bereits. Wieder dabei sein werden das Indianerlager am Rand des Bühnengeländes und das Rahmenprogramm aus "freien" Wildwest-Szenen mit vielen Knall- und Feuerwerkseffekten, die nicht von Karl May entlehnt sind. In einer Szene wird eine US-Armeeeinheit ein Indianerdorf überfallen. Eine weitere Szene zeigt die gefährliche Arbeit in einer Silbermine, die schließlich mit viel Blitz und Donner in die Luft fliegt, weil die Arbeiter zu leichtsinnig mit Sprengstoff hantierten.

Für diese Effekte sorgen die Pyrotechniker Michel Oberhausen und Conny Faißt. Ein Dutzend Helfer stehen hinter der Bühne für Maske, Kostüme, Perücken, Beschallung und Beleuchtung bereit. Weitere Helfer sind die Feuerwehr Pluwig und die Malteser Trier-Irsch.

EXTRA KARL-MAY-FREUNDE PLUWIG



Die Karl-May-Freunde wurden 2001 gegründet und starteten im selben Jahr am See in Hockweiler mit der Aufführung "Der Schatz am Silbersee". Danach folgte der Wechsel nach Pluwig mit vier erfolgreichen Festspielen im zweijährigen Turnus. 2009 nahm der Verein dort seine 1285 Zuschauer fassende Tribüne in Betrieb. Insgesamt 14 500 Besucher sahen den 2009 aufgeführten "Sohn des Bärenjägers". Aufführungen 2011: 29./30./31. Juli, 5./6./7. August sowie 12./13./14. August. Vorverkauf ab 18. April bei Haarvitrine Thonet (Trier), Provinzialversicherung Haag (Pluwig), Buchladen Hermeskeil, Elektro Dahm (Trier-Irsch), Tourist info Kasel, Volksbanken Herzogenbuscher Straße (Trier), Schweich und Konz. f.k.

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