Winter kann kommen: Die Salzlager sind voll

Schweich/Hermeskeil/Waldrach · Gelassen sehen die Straßenmeistereien im Kreis Trier-Saarburg dem kommenden Winter entgegen. Nach eigenen Angaben sind Mensch und Maschine auf den Wintereinbruch vorbereitet, und Tausende Tonnen Streusalz liegen in den gefüllten Lagern.

Wie in jedem Herbst schießen wieder die Spekulationen über den Härtegrad des kommenden Winters ins Kraut. Einige Wetterpropheten sagen einen besonders kalten Winter 2012/2013 bevor - die wissenschaftlich arbeitenden Meteorologen winken ab und erklären solche Langzeitprognosen zur reinen Spekulation. Fest steht aber: Der Winter 2012/2013 wird kommen, und die Straßendienste des Landesbetriebs Mobilität müssen gerüstet sein. Für den Kreis Trier-Saarburg scheint dies zu gelten.

Straßenmeisterei (SM) Trier: Dort hatten nach Angaben ihres Leiters Stefan Moritz die Vorbereitungen schon im Spätsommer begonnen. Die 17 Fahrzeuge sind für den Wintereinsatz gerüstet, die Einsatzpläne sind geschrieben, die Fahrer in die Routen eingewiesen, und die Salzlager sind gefüllt. Im Betriebshof Sirzenich liegen 900 Tonnen, im Lager Schwarzkreuz an der B 51 600 Tonnen und am Stützpunkt Zemmer 500 Tonnen. Die SM Trier bedient rund 300 Kilometer Bundes-, Landes- und Kreisstraßen. Zu den Schwerpunkten zählen die B 51 zwischen Trier und Helenenberg, die Sauertalstrecke B 418, die B 53 Moselstrecke von Quint bis Longuich und die L 141 Schweich bis Hetzerath. Ab Longuich werden die Strecken an der Mittelmosel von der SM Wittlich versorgt.

SM Hermeskeil: Auch Arnold Eiden, Chef der SM Hermeskeil, berichtet von ersten Einsätzen am kalten Oktoberausklang auf den Höhenlagen. Insgesamt neun Fahrzeuge stehen zur Betreuung von rund 300 Kilometern Strecke bereit. Soeben konnten die Hermeskeiler ihre neue Salzlagerhalle mit einer Kapazität von 1500 Tonnen in Betrieb nehmen. Weitere 800 Tonnen lagern in Zerf und 1000 Tonnen in Pluwig. "In durchschnittlichen Wintern wie 2011/2012 verbrauchen wir rund 1800 Tonnen Streusalz", sagt Eiden. In grimmigen Wintern wie 2010/2011 könne der Verbrauch aber auch auf 4500 Tonnen anschwellen.
Neben dem Hochwald bedient die SM Hermeskeil die Bundes-, Landes- und Kreisstraßen in fast der gesamten Verbandsgemeinde Ruwer. Zu den Schwerpunkten zählt die B 53 zwischen Ehranger Brücke und Hermeskeil. Eine Ausnahme bilden die Straßen um Farschweiler, Osburg, Herl, Thomm, Lorscheid und Fell. Dort räumt und streut die SM Thalfang, die der SM Hermeskeil unterstellt ist. 800 Tonnen beträgt nach Angaben von Eiden der in Thalfang eingelagerte Salzvorrat.

DieSM Saarburg ist mit acht Fahrzeugen für die Straßen in den Verbandsgemeinden Saarburg und Konz ist zuständig - wie Thalfang untersteht sie der SM Hermeskeil. Insgesamt sind dazu 1600 Tonnen Salz eingelagert.

Die Autobahnmeisterei Schweich betreut die A 1 zwischen Schweich und Nonnweiler, die A 64 nach Luxemburg und die Trierer "Hausstrecke" A 602. Auch dort waren die acht Streufahrzeuge schon im Einsatz. "Am kalten letzten Oktoberwochenende gab es ab 500 Metern Höhenlage Reifglätte zwischen Hermeskeil und Nonnweiler", sagt Dienststellenleiter Walter Druckenmüller. In drei Salzlagern der Autobahnmeisterei bei Schweich, bei Trierweiler an der A 64 und an der A 1 bei Reinsfeld liegen insgesamt 3000 Tonnen Salz. Druckenmüller erwartet für diesen Winter "keine Probleme" beim Nachschub. Zwar ließen sich Lieferengpässe in Extremwintern wie 2010/2011 nicht ganz vermeiden, denn "wenn alle rufen, wird es schwierig", aber man habe reagiert und gehe nun mit vollen Lagervolumen und zusätzlichen Lieferverträgen in den Winter hinein.
Für Lieferengpässe hält der Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Kaisersesch ein sogenanntes Pufferlager zur landesweiten Versorgung vor. Nach Angaben von LBM-Sprecherin Birgit Küppers sind dort 11 500 Tonnen eingelagert. Im vergangenen Winter seien im Kreis Trier-Saarburg rund 6000 Tonnen Salz verbraucht worden. Der Preis pro Tonne liegt derzeit bei etwa 100 Euro.
In der Stadt Schweich

Extra

In der Stadt Schweich sorgen die städtischen Arbeiter mit ihrem Gerät für eisfreie Straßen und Wege. Eigene Salzvorräte legt Schweich dafür nicht an - das Streugut wird per vertraglicher Vereinbarung aus dem Lager der nahen Autobahnmeisterei bezogen. Auch andere Orte in der Verbandsgemeinde Schweich beziehen das Salz für ihre Gemeindestraßen bei der Autobahnmeisterei. In der Verbandsgemeinde (VG) Ruwer ist der örtliche Winterdienst unterschiedlich geregelt. Die Gemeinden im vorderen Hochwald sorgen selbstständig für freie Wege. Den Orten im unteren Ruwertal bietet der Bauhof der VG einen Streudienst-Service an. Welche Gemeindestraßen von Mitarbeitern und Fahrzeugen der VG bedient werden, entscheidet die jeweilige Gemeinde. Nach Angaben von Monika Preis, VG-Bauverwaltung, liegen 60 Tonnen Salz bereit. Im vorigen Winter habe man etwa 50 Tonnen verbraucht, im Winter 2010/2011 etwa 170 Tonnen. Die Gemeinde Kordel beteiligt sich mit anderen Orten der Verbandsgemeinde Trier-Land an einem Notlager. Bei einem Salzgroßhändler liegt ein festgelegtes Kontingent bereit, das die Kommunen je nach Bedarf abholen können. f.k.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort