Winterchaos strapaziert die Nerven

Ist die weiße Pracht für die Kinder ein Paradies, wird sie vor allem für Autofahrer in der Region immer mehr zum Ärgernis. Einzig die Taxi-Unternehmen freuen sich über Hochbetrieb.

Trier/Saarburg. Achtung, Glatteis! In Trier streut das Straßenverkehrsamt seit gestern nur noch Hauptstraßen und an Gefahrenstellen, weil das Salz knapp ist (der TV berichtete). "Die Verträge mit den Lieferanten können wohl nicht erfüllt werden", erklärt der städtische Pressesprecher Ralf Frühauf. Die Friedhöfe in Trier sind gestern bis auf weiteres geschlossen worden - mit der Ausnahme von Bestattungen. Grund sei, dass Äste von den verschneiten Bäumen abbrechen könnten. Daher rät die Stadt generell dazu, Grünanlagen zu meiden. "Außerdem werden die Sportanlagen nicht mehr geräumt", sagt Frühauf. Auch auf dem Universitätsgelände ist der Winterdienst eingestellt worden. Für Privatleute ist Streusalz mittlerweile ebenfalls Mangelware; in den Baumärkten gibt es meist nur noch Granulat zu kaufen.

In Trier passierten wegen des Wetters allein bis zum Mittag zwölf Unfälle. Vor allem in der Gottbillstraße und in der Niederkircher Straße krachte es häufig. Verletzt wurde niemand. Grund für die Unfälle war laut Polizeisprecher Stephan Wagner, dass die Autofahrer meist zu schnell unterwegs waren.

Die Rhein-Mosel-Verkehrsgesellschaft hatte von Freitagnachmittag bis Samstagmorgen den Verkehr in der Region eingestellt: Es fuhren keine Busse in die Höhenlagen. "Der Schnee lag zu hoch, der Verkehr war nicht mehr zu koordinieren", erklärt Pressesprecherin Gabriele Rau. Gestern kam es nur vereinzelt zu Ausfällen und Verspätungen; so konnte ein Bus am frühen Morgen von Hermeskeil aus nicht starten. In Trier und dem Moseltal sei die Lage aber entspannt.

In Saarburg musste die Straßenmeisterei auf der K 139 zwischen Serrig und Greimerath sowie zwischen Freudenburg und Taben-Rodt zwei umgestürzte Bäume aus dem Weg räumen. Im Dauereinsatz sind auch die Taxifahrer. "Wir kommen kaum noch nach", heißt es aus dem Trierer Unternehmen Gauer-Dahm.

Die Krankenhäuser beschäftigen währenddessen Unfälle wegen Schnee und Glätte: "Wir mussten am Wochenende zehn Menschen behandeln, die ausgerutscht waren oder sich beim Wintersport Knochenbrüche zugezogen haben", berichtet Andreas Bantay, Chirurg am St.-Elisabeth-Krankenhaus.

Schulen mussten nach Auskunft der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion im Kreis Trier-Saarburg bisher nicht geschlossen werden. "Die Eltern können aber selbst entscheiden, ob der Schulweg für ihre Kinder zumutbar ist", sagt Sprecherin Miriam Lange.

Heute wird es voraussichtlich erneut den ganzen Tag über Niederschläge geben, teilt der Wetterdienst Q.met mit: "Morgens schneit es, dann gibt es kurz Regen, und am Abend sowie in der Nacht schneit es erneut", sagt Wetterexperte Dominik Jung. Für den Mittwochmorgen sagt er Schneeregen voraus, am Nachmittag sei es trocken und sonnig. Von Donnerstag bis Samstag sei das Wetter grau und trüb mit vereinzeltem Schneeregen. Extra Schwerer Unfall: Eine Autofahrerin hat gestern Morgen gegen 9 Uhr in Trier die Orientierung verloren und einen Unfall verursacht - vermutlich wegen Schneeverwehungen. Sie bog von der Roonstraße nach links gegen die Fahrtrichtung ab. Als sie kurz vor der Ostallee/Bismarckstraße ankam, stieß sie mit dem Wagen eines älteren Mannes zusammen. Der Aufprall war so heftig, dass das Auto des Mannes gegen ein Verkehrsschild gedrückt und er in seinem Wagen eingeklemmt wurde. Die Feuerwehr musste ihn befreien. Beide Fahrer wurden leicht verletzt. Eine schwangere Frau, die im Auto der Unfallverursacherin saß, wurde zur Beobachtung ins Krankenhaus gebracht. An beiden Wagen entstand Totalschaden. Es kam zu leichten Verkehrsbehinderungen im Bereich des Bahnhofs. (red/uq)

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