Wir brauchen Friedensstifter

Busch sendet neue Warnsignale an Teheran - Militärschlag bleibt Option. So eine Schlagzeile in dieser Woche. Offenbar schon seit Monaten wird an einem "vorbeugenden" Militärschlag gegen den Iran gearbeitet.

Mich erschrecken diese Meldungen. Und ich frage mich: Wiederholt sich hier die Geschichte? Auch im Irak ging es um Massenvernichtungswaffen in Händen eines diktatorisches Regimes. Auch damals hieß es: Durch einen "Präventivschlag" könne ihr Einsatz verhindert werden. Auf den Propaganda-Feldzug folgte der Krieg mit Waffen. Der Diktator Hussein wurde gestürzt. Nur: Massenvernichtungswaffen wurden im Irak nie gefunden. Um sie ging es wohl auch nicht. Und jetzt? Auch im Iran gibt es ein diktatorisches Regime. Auch dort wird an der Entwicklung von Massenvernichtungswaffen gearbeitet. Und wieder wird ein "Präventivschlag" als "mögliche Option" benannt. Ich frage mich: Hat die Regierung Bush nichts gelernt aus dem Desaster der vergangenen Jahre? Täglich neue Terroranschläge. Täglich neue Opfer. Die Spirale der Gewalt dreht sich immer schneller. Der Irak versinkt immer tiefer in Chaos und Anarchie. Ich meine: Die Militärdoktrin des "Präventivschlages" ist vollständig gescheitert. Sie muss ersetzt werden durch eine Politik des friedlichen Dialogs. Und das geht: Die friedliche Ablösung des Apartheidsystems in Südafrika oder die Vereinigung beider deutschen Staaten sind Beispiele dafür. Wir brauchen keine Kriegstreiber in unserer Welt. Wir brauchen Friedensstifter. Von denen sagt Jesus: Sie werden Gottes Kinder sein. Pfarrer Guido HepkeEvangelischeKirchengemeinde Trier hepke.trier@ekkt.de

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