"Wir leben in Trier-Land ja nicht in der Steinzeit"

Die Grünen in Trier-Land wollen ein Jugendparlament und eine Lokale Agenda 21 etablieren. Entsprechende Anträge im Verbandsgemeinderat führten (noch) nicht zu Grundsatzbeschlüssen.

Trier. Jugendparlament und Lokale Agenda 21 - beides wollen die Grünen in Trier-Land etablieren und stellten Anträge im Verbandsgemeinderat. Die anderen Fraktionen sind nicht abgeneigt, konnten sich aber noch nicht zu Grundsatzbeschlüssen durchringen. Einstimmig beschloss der Rat, dass erst einmal in den Fraktionen über Modalitäten zur Lokalen Agenda gesprochen werden soll; was das Jugendparlament angeht, soll zunächst der Jugendring Trier-Land eine Diskussionsgrundlage für den Verbandsgemeinderat erarbeiten.

Grünen-Sprecherin Heide von Schütz stellte in ihrer Antragsbegründung die Vorzüge beider Einrichtungen heraus. Die Lokale Agenda, 1992 aus einer UN-Konferenz in Rio de Janeiro zur Förderung einer zukunftsbeständigen, nachhaltigen Entwicklung unter sozialen, ökologischen und ökonomischen Aspekten geboren, werde schon in anderen Verbandsgemeinden erfolgreich angewendet, sagte von Schütz. Ziel sei es, Entscheidungen nicht am grünen Tisch zu fällen, sondern unter Beteiligung von Bürgern.

Gute Erfahrungen mit dem Jugendring



"Es ist ja nicht so, dass wir in Trier-Land in der Steinzeit leben", bemerkte Bürgermeister Wolfgang Reiland. Bürgerinformationen und Anliegerversammlungen gebe es so häufig wie in kaum einer anderen VG. Man müsse erst beraten, ob es Sinn mache, einen "Debattierclub" einzurichten, sagte CDU-Fraktions-Chef Alexander Bohr, und auch sein Pendant Edgar Schmitt von der SPD ("Wir fangen nicht bei null an") will das Thema zunächst in seiner Fraktion beraten, bevor es zur Abstimmung im Rat kommt.

Das sich aus Schülern weiterführender Schulen rekrutierende Jugendparlament des Kreises Trier-Saarburg, aber auch gut funktionierende Beispiele aus Verbandsgemeinden, führte Heide von Schütz ins Feld, um für eine ständige Einrichtung dieser Art in Trier-Land zu werben. "Man sollte so etwas nicht aus der Hüfte etablieren, es soll ja dauerhaft sein", sagte Michael Holstein (Freie Wähler, FW), und verwies auf die guten Erfahrungen mit dem Jugendring Trier-Land. Er könne nicht ohne Konzept und Inhalte darüber abstimmen, betonte Verwaltungs-Chef Reiland; außerdem gehe das "nicht über den Kopf der Jugendpflegerin hinweg". Matthias Daleiden (FW) schlug vor, mittels einer Umfrage das Interesse von Jugendlichen an einem Jugendparlament zu erkunden.

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