"Wir wünschen uns Interesse an der Jugend"

Sie haben einen Jugendverein und einen Raum, wo sie sich regelmäßig treffen. Aber sie klagen über einige Missstände: Sechs Jugendliche unterhielten sich mit dem TV über die aktuelle Situation der Kenner Jugendgruppe e.V. und ihre Wünsche für die Zukunft.

 Gesprächsbereit: Ein Teil der jungen Leute der Kenner Jugendgruppe e.V. wünscht sich mehr Unterstützung und „Schwung“ in der Jugendarbeit. TV-Foto: Katja Bernardy

Gesprächsbereit: Ein Teil der jungen Leute der Kenner Jugendgruppe e.V. wünscht sich mehr Unterstützung und „Schwung“ in der Jugendarbeit. TV-Foto: Katja Bernardy

Kenn. "Am meisten ärgert mich, dass wir Jugendlichen im Dorf abgestempelt sind", meckert Tobias. "Laut", "ständig am Trinken", "hängen nur rum", seien die Attribute, die den Vereinsmitgliedern der Kenner Jugendgruppe zugeschrieben würden. "Aber immer von denen, die noch nie hier unten waren", sagt der junge Mann. "Hier unten" ist an der Bernhard-Becker-Freizeitanlage. In der Ortsrandlage hat die Gemeinde der Jugend, laut Ortsbürgermeister Manfred Nink auf seine Initiative hin, vor elf Jahren einen Raum zur Verfügung gestellt, den die Teenies und jungen Erwachsenen eigenständig gestaltet haben. Zurzeit besteht die Kenner Jugendgruppe aus rund 60 Mitgliedern, die zwischen 16 und 23 Jahren alt sind. Die Treffen, vorwiegend um sich mit Freunden zu sehen, finden "grüppchenweise" statt, und es muss immer ein Vorstandsmitglied mit dabei sein. Sie tragen die Verantwortung und verwalten die Schlüssel. "Peter ist eine unserer Anstandspersonen", sagt Julian. Die Selbstverwaltung funktioniere sehr gut, sind sich die jungen Leute einig. Die Worte der Verantwortlichen hätten Gewicht. Das bestätigt auch "Anstandsperson" Peter Hartmann, zweiter Vorsitzender des Vereins. Trotzdem tauchen Probleme auf: "Wir wünschen uns, dass man vonseiten der Gemeinde mehr Interesse an uns Jugendlichen zeigt", sagt Tobias. Der Jugendgruppe fehle der Schwung. "Wir sind eine Randerscheinung. Wir haben kein Gerüst für eine gute Jugendarbeit", meint Simon. "Aber alleine können wir es nicht schaffen", betont Tobias und erhält zustimmendes Nicken von den anderen. Sie wünschen sich Erwachsene aus dem Dorf, die das Gespräch mit ihnen suchen, die sie und ihre Bedürfnisse ernst nehmen, "und nicht einfach nur meckern". "Wir sind gesprächsbereit!" Lob gibt es vonseiten der jungen Leute für Manfred Nink. "Wenn wir Probleme haben, können wir immer zu ihm gehen." Etwa, als zum zweiten Mal ein Teil der Musikanlage gestohlen wurde. Nächste Folge der Jugendserie: Die gemeinsame Jugendarbeit in den Gemeinden Köwerich, Thörnich und Detzem.Extra Gesucht: Die Jugendgruppe Kenn e.V. sucht gebrauchte Tische und Sofas für den Jugendraum. Kontakt: jugendgruppe-kenn@web.de

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