Wirbel um zwei nicht angekommene Briefe

Die Einrichtung einer Atemschutzwerkstatt für die Feuerwehren der Verbandsgemeinde Trier-Land in Kordel wird zu einem Wettlauf mit der Zeit. Die Ausschreibung verzögert sich, weil zwei Briefe verschollen sind.

Trier/Kordel. (alf) Helle Aufregung herrschte im Haupt- und Finanzausschuss von Trier-Land, weil sich die Einrichtung der Atemschutzwerkstatt im Feuerwehrhaus Kordel um einige Wochen verzögert. Dabei spielen auch zwei Briefe eine Rolle, die die VG-Verwaltung via Kreisverwaltung an die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier geschickt hat, die aber offenbar beim Kreis niemals angekommen sind. Bereits am 8. September hatte der VG-Rat Trier-Land beschlossen, im Zuge des Ausbaus des Feuerwehrgerätehauses Kordel dort eine zentrale Atemschutzwerkstatt unterzubringen. Der bisherige Raum im Untergeschoss ist zu klein, auch sollen Wartungs- und Reinigungsabläufe durch den Neubau optimiert werden. Bisher lagerten die Geräte der etwa 100 Atemschutzträger der Feuerwehren von Trier-Land teilweise in einem Container.

In dem Brief sollten Kreis und ADD über den Grundsatzbeschluss informiert und um Bewilligung eines Landeszuschusses von rund 13 000 Euro gebeten werden. Die Förderung galt als Formsache, ebenso dass der Kreis sein Okay an die ADD weitergibt. Doch es ging fast ein Monat ins Land und es tat sich - nichts. Die VG-Verwaltung entsandte von ihrem Rathaus in der Trierer Gartenfeldstraße einen Boten ins 300 Meter entfernte Kreishaus, um sicherzustellen, dass der Verwaltungsakt vollzogen werden kann. Würde die VG ohne Bewilligungszusage der ADD die Gerätschaften bestellen, wäre der Zuschuss verwirkt.

Statt - wie geplant - die benötigten Gerätschaften auszuschreiben, kommt die Atemschutzwerkstatt erst später in die Pötte. Der Feuerwehr läuft die Zeit davon. Sie befürchtet, für einen größeren Einsatz nicht gewappnet zu sein. "Wir sind an der Grenze angekommen", mahnte VG-Wehrleiter Peter Heinz zur Eile, denn zurzeit sei wegen des Umbaus kein Raum im Kordeler Gerätehaus nutzbar. Der müsse sauber sein und abschließbar. Nun soll schnellstmöglich ein provisorischer Raum hergestellt werden. Möglichst schnell soll jetzt eine Heizung eingebaut werden, die Fliesen legen die Feuerwehrmänner gleich selber. Bürgermeister Wolfgang Reiland stellte es seinem Feuerwehrchef frei, notfalls zu anderen Lösungen zu greifen, etwa die Geräte zu den Nachbarwehren zu schicken.

Damit nicht bis zur nächsten Haupt- und Finanzausschusssitzung am 24. November abgewartet werden muss, verständigte sich der Ausschuss darauf, dass Reiland die Vergabe ohne Beschluss des Gremiums, jedoch in Absprache mit dem Ältestenrat, in die Wege leiten kann. Dadurch werde man etwa zwei Wochen gewinnen, hieß es. Dass gleich zwei Briefe verloren gegangen sind, ist für Kordels Ortsbürgermeister Medard Roth ein Unding. Trier-Land treffe jedenfalls keine Schuld, versicherte Reiland, "die Briefe sind definitiv bei uns rausgegangen".

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