Rheinisches Landesmuseum Trier Wissenschaftler verlassen Landesmuseum: 500 Seiten Abschied

Von Roland Morgen · Das Landesmuseum widmet den neuen Band seiner Reihe „Trierer Zeitschrift“ drei in Ruhestand gegangenen Wissenschaftlern.

 Insgesamt 100 Jahre in Diensten des Landesmuseums: Die in Ruhestand gegangenen Hans Nortmann (Zweiter von links), Peter Seewald (Mitte) und Lothar Schwinden (Zweiter von rechts) mit dem ihnen gewidmeten neuen Band der „Trierer Zeitschrift“. Links Redaktionsleiter Jürgen Merten, rechts Museumschef Marcus Reuter.

Insgesamt 100 Jahre in Diensten des Landesmuseums: Die in Ruhestand gegangenen Hans Nortmann (Zweiter von links), Peter Seewald (Mitte) und Lothar Schwinden (Zweiter von rechts) mit dem ihnen gewidmeten neuen Band der „Trierer Zeitschrift“. Links Redaktionsleiter Jürgen Merten, rechts Museumschef Marcus Reuter.

Foto: Medienhaus Trierischer Volksfreund/Roland Morgen

In den Ruhestand gegangen sind sie alle drei jeweils ohne Tam­tam, nun gab es doch noch eine Gemeinschafts-Würdigung vor großem Publikum: Hans Nortmann, Lothar Schwinden und Peter Seewaldt ist der frisch erschienene Band 79/80 der 1926 gestarteten Buchreihe „Trierer Zeitschrift – Archäologie und Kunst des Trierer Landes und seiner Nachbargebiete“ gewidmet.

Das entspricht einem guten alten  Brauch am Rheinischen Landesmuseum Trier: Der jeweils neue Band erscheint als Festschrift für verdienstvolle Wissenschaftler aus eigenen Reihen zum 65. oder 70. Geburtstag. Zuletzt wurde diese Ehre  Wolfgang Binsfeld (1998), Heinz Cüppers (1999), Karin
Goethert (2009), Hartwig Löhr (2013) und Karl-Josef Gilles (2015)  zuteil. Ein Novum in der 140-jährigen Geschichte des Landesmuseums ist, dass es diesmal eine Festschrift für gleich drei Jubilare (65 Jahre) und somit frischgebackene Ruheständler ist.

Die haben es, wie Landesmuseums-Direktor Marcus Reuter bei der Buchpräsentation vor fast 100 Gästen im Vortragssaal betonte, auf insgesamt 100 Dienstjahre gebracht. Nortmann fungierte zuletzt als Chefarchäologe für die Region Trier, Schwindens Spezialgebiete waren Steindenkmäler und das Übersetzen (und im Falle von Bruchstücken) Vervollständigen von Inschriften, Seewaldt erwarb sich als Kunsthistoriker – dem einzigen übrigens am Landesmuseum – bleibende Verdienste.

 Der neue Band der  Trierer Zeitschrift ist der seit geraumer Zeit erste, zu dem nicht mindestens einer aus dem Trio ein Kapitel beigesteuert hat. Diesmal besorgen die Autoren Ditrich Broschung, Peter Henrich, Elisbath Krieger, Simone Martini, Stefanie Martin-Kilcher, Joachim Hupe (siehe Info) und Mechthild Neyses-Eiden/Andreas Rzepecki die wie Macus Reuter es nannte, „Leistungsschau mit aktuellen wissenschaftlichen Erkentnissen“, die zum Renommee des Landesmuseums beitrage.

Gleichwohl sind Nortmann, Schwinden und der inzwischen im südwestbayerischen Landsberg am Lech lebende Seewaldt üppig in dem fast 500 Seiten starken Wälzer vertreten. Jürgen Merten (Redaktionsleiter) und Kristina Schulz haben ein Verzeichnis der Schriften der Jubilare zusammengestellt, die es auf jeweils weit mehr als 100 Titel in ihrer Publikationsliste bringen. Diese Personalbibliographien stellen gewissermaßen den Extrakt eines wissenschaftlichen Oeuvres dar.

Lothar Schwinden, weiterhin als Geschäftsführer der fast 1000 Mitglieder starken Gesellschaft für nützliche Forschungen aktiv, hat bereits Beiträge für kommende Ausgaben der Trierer Zeitschrift angekündigt. Darin soll es um Themen wie römische Wa­renetiketten und die Auswertung von Verfluchungstafeln gehen.

 Cover des neuen Bandes der Trierer Zeitschrift.

Cover des neuen Bandes der Trierer Zeitschrift.

Foto: Rheinisches Landesmuseum Trier/Repro

Die Ausgabe 79/80 (2016/17) der Reihe „Trierer Zeitschrift – Archäologie und Kunst des Trierer Landes und seiner Nachbargebiete“ (494 Seiten, 48 Euro) ist im Shop des Rheinischen Landesmuseums, Weimarer Allee 1, und im Trierer Buchhandel erhältlich.

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