Wo kaputte Straßen noch länger nerven

Trier · Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Das gilt auch für Trier-Saarburger Kreisstraßen. Der Kreistag spricht in seiner heutigen Sitzung über kostspieligere Projekte und verschobene Vorhaben.

Trier. Genügend Geld für alle kaputten Kreisstraßen im Landkreis Trier-Saarburg gibt es nicht. Deshalb wird jährlich neu in Ausschüssen sowie im Kreistag darüber verhandelt, wo der Landkreis investiert. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass auch darüber entschieden werden muss, wo eben nichts geschieht. Das meist im Dezember verabschiedete Kreisstraßenbauprogramm bestimmt, wo gebaut wird. Die nun ein knappes Jahr später auf der Tagesordnung des Kreistags anstehende Beschlussvorlage für die Änderung des Programms zeigt, wie viel von der Wunschliste übrig geblieben ist.
Abstimmung dauert zu lange


Anders als beschlossen, wird in diesem Jahr die K 134 in Konz nicht saniert. Dabei handelt es sich um die Straße zwischen der Bundesstraße im Norden der Stadt und dem Kreisel mit dem gelben Kreisel-Kunstwerk in der Mitte. Laut Sitzungsvorlage seien die Arbeiten abhängig von der Abstimmung mit der Stadt Konz. Diese hatte jedoch bis in den Herbst hinein nicht stattgefunden. Deshalb wird die rund 2,2 Kilometer lange Domänenstraße für rund 1,1 Millionen Euro wohl erst im kommenden Jahr oder sogar erst 2016 auf Vordermann gebracht.
Auch die Detzemer müssen warten. Ursprünglich sollte noch in diesem Jahr die Ortsdurchfahrt (K 86) erneuert werden. Doch im September hat der Landesbetrieb Mobilität mitgeteilt, dass nicht nur 630 Meter sondern 703 Meter Straße in Angriff genommen werden sollen. Zur Begründung nannte die Behörde, dass eine Verkehrsberuhigung am Ortseingang aus Richtung Thörnich notwendig sei und am Ortsaufgang Richtung Leiwen der Kurvenverlauf angepasst werden müsste. Rund 683 000 Euro sollen investiert werden - im kommenden Jahr.
Nach 2013 wird es auch in diesem Jahr nichts mit dem Ausbau der K 26 zwischen Newel-Lorich und der L 43. Rund 1,9 Millionen Euro soll der Ausbau der 2,1 Kilometer langen Strecke kosten. Laut Kreisverwaltung hatte der Bauausschuss im September 2013 bei einem Ortstermin festgelegt, dass die Ausbaustrecke bis zum Ende der Kreisstraße verlängert werden soll. Der Landesbetrieb Mobilität änderte die Pläne, die nun noch vom Kreistag abgesegnet werden müssen.
Weite Wege in den Saargau


Mehr als 50 Prozent teurer als ursprünglich geplant wird die Sanierung der K 120 zwischen Merzkirchen-Kelsen und der B 407 auf dem Saargau. Ursprünglich sollten 120 000 Euro in die 700 Meter lange Straße investiert werden. Inzwischen liegt die Summe bei 190 000 Euro. Gründe für diese Steigerung sind laut Verwaltung unter anderem gestiegene Baupreise und weite Transportwege bis an das Ende des Saargaus.
Als Dauerbrenner erweist sich auch die Kreisstraße 62, die von der K 63 nach Schöndorf-Lonzenburg führt. 2012 war von Kosten in Höhe von 280 000 Euro ausgegangen worden. Aufgrund der Verlängerung der Ausbaustrecke stieg der Haushaltsansatz 2013 auf 336 000 Euro. Mitte vergangenen Jahres waren es dann 468 000 Euro. Inzwischen liegt die Summe bei 494 000 Euro. Unter anderem 30 000 Euro hat eine von Bürgern geforderte Nachbesserung gekostet. Die Lonzenburger hatten sich beschwert, dass wegen hoher Bordsteine und wegen der geringen Fahrbahnbreite ein Ausweichen nahezu unmöglich ist (der TV berichtete). Knapp 27 000 Euro möchte zudem die Baufirma für Kosten aufgrund der längeren Bauzeit sowie wegen stundenintensiver Leistungen haben.
Ebenfalls rund 60 000 Euro teurer wird die 850 Meter lange Radwegeverbindung an der K 139 bei Greimerath. 285 000 Euro sollen da im kommenden Jahr investiert werden. Die bereits für dieses Jahr geplante Sanierung einer Stützwand im Zuge der K 130 unweit der Lambertusbrücke bei Ayl (120 000 Euro) ist ebenfalls ins kommende Jahr verschoben. Und auch die bereits für 2014 geplante Ortsdurchfahrt Gutweiler (K 64) kommt später. Die Kosten für den 380 Meter langen Straßenbau liegen laut Kreisverwaltung bei 300 000 Euro. Der Beginn der Arbeiten an der K 49 bei Franzenheim steht kurz bevor und kostet insgesamt 570 000 Euro. Die Straße soll nach Ende der Arbeiten zu einer Gemeindestraße abgestuft werden.
Der Kreistag trifft sich am heutigen Montag um 17 Uhr zu seiner Sitzung. Auf der Tagesordnung im Sitzungssaal der Kreisverwaltung in Trier stehen neben den Kreisstraßen auch Anregungen zum Regionalen Raumordnungsplan auf dem Programm.
Extra

 Die Domänenstraße in Konz wird wohl erst im kommenden Jahr saniert. TV-Foto: Marion Maier

Die Domänenstraße in Konz wird wohl erst im kommenden Jahr saniert. TV-Foto: Marion Maier

Laut Haushaltsansatz sollten in diesem Jahr rund 5,5 Millionen Euro in die Kreisstraßen investiert werden. Der Anteil des Kreises beläuft sich dabei auf rund 1,6 Millionen Euro. Der Rest kommt hauptsächlich vom Land. Die Mehrkosten bei einzelnen Vorhaben können gedeckt werden, da einige Projekte erst im kommenden Jahr angegangen werden. har

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