Wo Kinder in schicken Kleidern eine Einkehr finden

Eigentlich wollte ich mich am Sonntag mit meinem Kumpel Pitter verabreden, um ein bisschen durchs Städtchen zu flanieren, einen Kaffee zu trinken, französischen Käse auf dem Gourmetmarkt zu essen und Leute zu beobachten, die mit vollen Einkaufstüten zu den genauso vollen Parkhäusern laufen. Genau so, wie wir es vor vier Wochen beim bisher letzten verkaufsoffenen Sonntag in Trier gemacht haben.

Aber denkste: Bärbel und ich sind auf eine Kommunionfeier eingeladen, in ein Lokal in der Innenstadt. "Wie, Weißer Sonntag ist verkaufsoffener Sonntag in Trier und die Feier mitten in der Innenstadt?", hab ich Bärbel fassungslos gefragt, als sie mir von der Einladung erzählt hat. "Da ist die innere Einkehr wohl eher eine Einkehr in die vielen Trierer Schuhgeschäfte!"

Um jeden katholischen Krimskrams machen die einen großen Zauber in unserem Städtchen: kein Tanz an den Kartagen, kein Fleisch an Karfreitag, keine Süßigkeiten in der Fastenzeit und so weiter. Und dann so was. Ich sehe sie schon vor mir, die Kinder in ihren dunklen Anzügen, weißen Kleidern, Kutten oder anderen schicken Klamotten, wie sie im H&M die ersten Geschenkgutscheine verkloppen. Ob das der Sinn des Ganzen ist?

Bis dahin, euer Viez-Jupp

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